Corps Rhenania Tübingen: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Corpshaus Rhenania Tübingen Parkseite.jpg|thumb| | [[Datei:Corpshaus Rhenania Tübingen Parkseite.jpg|thumb|290px|Ansicht von der Parkseite]] | ||
[[Datei:Rhenanen wappen.png|thumb| | [[Datei:Rhenanen wappen.png|thumb|left|300px|Das Wappen des Corps Rhenania Tübingen]] | ||
[[Datei:Korps Rhenania Mensur 1998-99.jpg|thumb| | [[Datei:Korps Rhenania Mensur 1998-99.jpg|thumb|right|290px|Mensur bei den Rhenanen im [[Wintersemester]] [[1898]]/[[1899|99]]]] | ||
Das pflichtschlagende und farbentragende '''Corps Rhenania Tübingen''' wurde am [[7. Juli]] [[1827]] von Karl Widmann und anderen Studenten der [[Universität]] Tübingen gestiftet. Das Corpshaus in der [[Stauffenbergstraße]] 4 auf dem [[Österberg]] gilt als das älteste, zu diesem Zweck gebaute [[Verbindungshäuser|Verbindungshaus]] Deutschlands. Es wurde [[1885]]/[[1886|86]] von Adolf Katz in neugotischen Formen mit Reminiszenzen an Burgarchitektur errichtet<ref>''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dehio''. Baden-Württemberg, Teil II. - München, Berlin 1997</ref> und [[1892]] sowie [[1911]] erweitert und umgebaut. | Das pflichtschlagende und farbentragende '''Corps Rhenania Tübingen''' wurde am [[7. Juli]] [[1827]] von Karl Widmann und anderen Studenten der [[Universität]] Tübingen gestiftet. Das Corpshaus in der [[Stauffenbergstraße]] 4 auf dem [[Österberg]] gilt als das älteste, zu diesem Zweck gebaute [[Verbindungshäuser|Verbindungshaus]] Deutschlands. Es wurde [[1885]]/[[1886|86]] von Adolf Katz in neugotischen Formen mit Reminiszenzen an Burgarchitektur errichtet<ref>''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dehio''. Baden-Württemberg, Teil II. - München, Berlin 1997</ref> und [[1892]] sowie [[1911]] erweitert und umgebaut. | ||
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Das Rhenanenhaus befindet sich auf einem großen parkähnlichen Grundstück in sehr schöner Aussichtslage über der Stadt auf der [[Wielandshöhe]]. | Das Rhenanenhaus befindet sich auf einem großen parkähnlichen Grundstück in sehr schöner Aussichtslage über der Stadt auf der [[Wielandshöhe]]. | ||
Nachdem das Corps den [[1. Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] unter Verlust vieler Corpsbrüder überstanden hatte, reagierten die Mitglieder auf die Gleichschaltungsversuche zu Beginn des "Dritten Reiches" mit der vorübergehenden Suspension des Aktivenbetriebes. Dessen ungeachtet bestand das Corps in einer getarnten Organisation weiter, die ihre jüdischen Mitglieder nicht | Nachdem das Corps den [[1. Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] unter Verlust vieler Corpsbrüder überstanden hatte, reagierten die Mitglieder auf die Gleichschaltungsversuche zu Beginn des "Dritten Reiches" mit der vorübergehenden Suspension des Aktivenbetriebes. Dessen ungeachtet bestand das Corps in einer getarnten Organisation weiter, die ihre jüdischen Mitglieder nicht ausschließen musste. Erst 1949 reconstituierte Rhenania. Da das Haus von Franzosen besetzt blieb - sie wählten 1945 das Anwesen zum Sitz ihrer Militärregierung in [[Württemberg-Hohenzollern]] - , wichen die Mitglieder in eine Übergangsbleibe aus. Das Haus wurde 1956 als eine der letzten beschlagnahmten Immobilien zurückgegeben und bedurfte nach der Fremdnutzung intensiver Renovierungsarbeiten. | ||
Das Haus dürfte auch das einzige sein, in welchem ein "Alter Herr" seine letzte Ruhestätte fand: In der Mauer des Westgiebels wurde die Urne von Ehrenmitglied Sigenegger eingemauert, der den Bau und die Finanzierung des ersten Teils des Corpshauses (1886) entscheidend vorangetrieben hatte.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Rabe!/Liste_der_Corpsh%C3%A4user#T.C3.BCbingen Wikipedia: Liste der Corpshäuser, Tübingen]</ref> | Das Haus dürfte auch das einzige sein, in welchem ein "Alter Herr" seine letzte Ruhestätte fand: In der Mauer des Westgiebels wurde die Urne von Ehrenmitglied Sigenegger eingemauert, der den Bau und die Finanzierung des ersten Teils des Corpshauses (1886) entscheidend vorangetrieben hatte.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Rabe!/Liste_der_Corpsh%C3%A4user#T.C3.BCbingen Wikipedia: Liste der Corpshäuser, Tübingen]</ref> | ||
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File:Rhenania v guestphalia 1840.jpg|Eine Mensur Rhenania gegen Guestfalia, Gemälde 1840 | File:Rhenania v guestphalia 1840.jpg|Eine Mensur Rhenania gegen Guestfalia, Gemälde 1840 | ||
File:Suevia (IV) v Rhenania 1836.jpg|Karikatur eines Duells zwischen Corps Suevia (li.) und Rhenania (re.), 1837 | File:Suevia (IV) v Rhenania 1836.jpg|Karikatur eines Duells zwischen [[Corps Suevia Tübingen|Corps Suevia]] (li.) und Rhenania (re.), 1837 | ||
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Version vom 20. Oktober 2011, 20:57 Uhr
Das pflichtschlagende und farbentragende Corps Rhenania Tübingen wurde am 7. Juli 1827 von Karl Widmann und anderen Studenten der Universität Tübingen gestiftet. Das Corpshaus in der Stauffenbergstraße 4 auf dem Österberg gilt als das älteste, zu diesem Zweck gebaute Verbindungshaus Deutschlands. Es wurde 1885/86 von Adolf Katz in neugotischen Formen mit Reminiszenzen an Burgarchitektur errichtet[1] und 1892 sowie 1911 erweitert und umgebaut.
Das Rhenanenhaus befindet sich auf einem großen parkähnlichen Grundstück in sehr schöner Aussichtslage über der Stadt auf der Wielandshöhe.
Nachdem das Corps den Ersten Weltkrieg unter Verlust vieler Corpsbrüder überstanden hatte, reagierten die Mitglieder auf die Gleichschaltungsversuche zu Beginn des "Dritten Reiches" mit der vorübergehenden Suspension des Aktivenbetriebes. Dessen ungeachtet bestand das Corps in einer getarnten Organisation weiter, die ihre jüdischen Mitglieder nicht ausschließen musste. Erst 1949 reconstituierte Rhenania. Da das Haus von Franzosen besetzt blieb - sie wählten 1945 das Anwesen zum Sitz ihrer Militärregierung in Württemberg-Hohenzollern - , wichen die Mitglieder in eine Übergangsbleibe aus. Das Haus wurde 1956 als eine der letzten beschlagnahmten Immobilien zurückgegeben und bedurfte nach der Fremdnutzung intensiver Renovierungsarbeiten.
Das Haus dürfte auch das einzige sein, in welchem ein "Alter Herr" seine letzte Ruhestätte fand: In der Mauer des Westgiebels wurde die Urne von Ehrenmitglied Sigenegger eingemauert, der den Bau und die Finanzierung des ersten Teils des Corpshauses (1886) entscheidend vorangetrieben hatte.[2]
Mehr dazu
Quellen
- ↑ Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dehio. Baden-Württemberg, Teil II. - München, Berlin 1997
- ↑ Wikipedia: Liste der Corpshäuser, Tübingen
Bilder
Karikatur eines Duells zwischen Corps Suevia (li.) und Rhenania (re.), 1837
(evtl. erweitern)