Burg Müneck

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Die Burg Müneck ist eine abgegangene Burg oberhalb von Ammerbuch-Breitenholz. Der ursprüngliche Standort läßt sich durch die verbliebenen Graben- und Wallreste gut ausfindig machen.[1] Ruinenreste sind heute aber kaum noch zu finden. Bemerkenswert ist der große Halsgraben, der die usprüngliche Burg vom Rest des Berges trennte.[2]

Graben und Wall der ehemaligen Burg Müneck

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burgruine Müneck liegt auf der Kuppe eines 543,1 m ü. N.N. hohen Bergs am Südrand des Schönbuchs ostnordöstlich von Breitenholz. In Richtung Nordosten fällt das Gelände allmählich zum Großen Goldersbach ab, dem rechten Quellbach des Goldersbachs, und nach Süden scharf zum kleinen Käsbach, einem nördlichen Ammer-Zufluss.[3]

Die Burgruine Müneck lässt sich von Breitenholz aus auf einem steilen Fußweg oder auf einem längeren und bequemeren Weg erreichen, der am Abenteuerspielplatz anfängt und im Wald nach einer scharfen Kehre zur ehemaligen Burg führt. Sie ist auch das Ziel eines bei Hohenentringen beginnenden sehr abwechslungsreichen Wanderweges.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg wurde im 11. und 12. Jahrhundert von den Herren von Müneck, einer Nebenlinie der Herren von Hailfingen, Gefolgsleuten der Pfalzgrafen von Tübingen, als Schutz- und Trutzburg erbaut. Im Jahr 1259 wurde die Burg erstmalig schriftlich erwähnt, als Ritter Hugo von Müneck einen Hof an das Kloster Kilchberg verkaufte. Hugo bezeichnete sich dabei ausdrücklich als Ministeriale des Grafen Rudolf von Tübingen, der auch die Urkunde für ihn ausstellte. Im Jahre 1270 erschien Ritter Hugo erneut als Zeuge für Graf Rudolf zusammen mit einem Arnold von Müneck. Danach taucht er erst wieder 1291/92 als Zeuge auf. Der seit 1286 genannte Heinrich von Müneck dürfte wohl ein Sohn Hugos gewesen sein.

Bereits in der folgenden Generation begann offenbar der Ausverkauf des Münecker Besitzes. Im Jahre 1330 verkauften die Schwestern Gere, Gute und Adelheid von Müneck eine leibeigene Frau von Entringen um 10 lb. hlr. an das Kloster Bebenhausen, wobei ihr Bruder Heinrich bürgte. Im selben Jahr hat Heinrich zusammen mit Renhard von Altingen gewisse Güter an die Herren von Hailfingen verkauft. Diese lagen in Entringen und Breitenholz und kamen 1338/40 an Bebenhausen. Im Jahr 1336 verkaufte Heinrich, der sich als Edelknecht bezeichnete, einen Hellerzins aus seinen Gütern zu Breitenholz um 19 lb. hlr. an das Kloster Kirchberg, wobei auch sein gleichnamiger Sohn erwähnt wird. Bereits ein Jahr später verkaufte Heinrich zusammen mit seiner Gemahlin Sophie von Neuneck seine Güter in Breitenholz und Entringen um 320 Ib. hlr. an die Herter von Dußlingen, was vom Grafen von Tübingen 1338 bestätigt wurde.[4]

Der restliche Münecker Besitz dürfte an Heinz von Hailfingen gekommen sein, denn dieser verkaufte 1364 seinen Anteil an Breitenholz und Müneck ebenfalls an die Herter. Letzter Münecker dürfte jener Albrecht gewesen sein, der 1373/83 als Chorherr zu Sindelfingen bzw. Kirchherr zu Altingen genannt wird. Die Burg fand in der Folge offensichtlich keine Verwendung mehr, so dass sie nach und nach verfiel und als Steinbruch verwendet wurde.

Das Gelände rund um die Burg war im 19. Jahrhundert vorübergehend in staatlichem Besitz, bis es 1823 die Gemeinde vom Staat kaufte.[5]

Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nördlicher Burggraben, rechts die ehemalige Kernburg

Der Burgenforscher K. A. Koch untersuchte die Ruine 1924 in einer archäologischen Grabung und veröffentlichte die Grabungsergebnisse 1925 in den Blättern des Schwäbischen Albvereins.[6]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name ihrer Burg wurde bei der Ersterwähnung 1270 Mugineke geschrieben. Ähnliche Schreibweisen gab es 1286, 1298 und 1304), außerdem Mu(e)ienegge (1293), Mönegge (1301) oder Muienegg (1308). Das Bestimmungswort Mugin- ist ungedeutet; -eck deutet auf die Lage.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der niederadeligen Herren von Müneck besteht in den von 1301, 1307 und 1330 erhaltenen Siegeln aus drei oder vier rechts oder links gekehrten Spitzen im Schild.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So sieht's der Schönbuch-Bussard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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