Brauerei G. Marquardt

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Brauerei Marquardt um 1920
Eine alte Bierkiste der Brauerei G. Marquardt aus verzinktem Stahlblech
Brauerei Marquardt, königlicher Hoflieferant, gelaufen 2. Dezember 1921

Die Brauerei G. Marquardt die in der Herrenberger Straße 34-38 lag, firmierte anfangs unter Tübinger Hofbräu, später auf einer Werbeansicht auch als Brauerei Marquardt und führte als Kgl. Hoflieferant das württembergische Wappen.[1]

1823 kaufte der Bierwirt Johann Friedrich Schnaith ein umgebautes Gartenhaus an der Herrenberger Straße, die sogenannte "Büchsenkneipe" (siehe dazu bei Marquardtei). Er errichtete dort ein weiteres Wohnhaus und einige Jahre danach ein erstes Brauhaus. In den 1840er Jahren war ein Herr Reiß Besitzer der Brauerei. 1887 wurde sie von Georg Marquardt übernommen und nach und nach zur größten Tübinger Brauerei ausgebaut.[2] 1904 wurde eine Dampfpumpe durch die Esslinger Maschinenfabrik Kuhn geliefert. Am 16. November 1905 war wohl der Baubeginn einer Dampfmaschine durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.[1] Eine weitere Dampfmaschine wurde von der Ulrich Kohllöffel, Maschinenfabrik geliefert.[3]

In dieser Zeit gehörte auch die Gaststätte Zum Adler in Lustnau zum Brauereibesitz. Georg Marquardt starb vor dem 1. Weltkrieg. 1925 wurde die Brauerei nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Stuttgarter Hofbräu gekauft,[4] nach anderer Quelle von der Hechinger Brauerei St. Lutzen.[5]
Es ist heute nicht mehr festzustellen, ob und wie lange noch in Tübingen weiter Bier gebraut wurde. Entsprechende Archive der Stuttgarter Hofbräu AG gingen im 2. Weltkrieg verloren. Weiter existierte noch die Marquardtei als gastronomischer Betrieb, dies ist bis heute der Fall. 1970 wurden die Brauereigebäude abgerissen. Auch zwei schöne Biergärten wurden beseitigt. Auf dem Gelände wurde ein großes "rendite-maximiertes" Wohn- und Geschäftszentrum mit Edeka-Supermarkt, Bio-Markt, Kreissparkasse, der Hölderlin-Apotheke und einer Bar sowie einer Tiefgarage errichtet. [6]

Die Gaststätte Herzog Ulrich wurde 1902 ebenfalls von der Brauerei gebaut[7].

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Georg Marquardt, Brauerei
  2. Udo Rauch: Aus der Geschichte der Weststadt, in: Bürgerinitiative Weststadt... (PDF), S. 2 ff.
  3. Dampfmaschinen im Regierungs-Bezirk Tübingen
  4. Stuttgarter Hofbräu Vorzugsaktie
  5. „...und grüßen Sie mir die Welt.“ Tübingen – eine Universitätsstadt auf alten Postkarten, hg. von Udo Rauch und Antje Zacharias, Tübingen: Stadtmuseum 2007, S. 184
  6. Artikel im Schwäbischen Tagblatt, 21. Oktober 2006 (ausgehängt in der Gaststätte Marquardtei), und eine Führung des Schwäbischen Heimatbunds am 22. Juli 2017
  7. www.tuepedia.de/images/f/ff/Herzog-ulrich-eingang.jpg


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]