Ammerdaal Hexa Tübingen e.V.

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Ammerdaal Hexa Tübingen e.V.
1. Vorstand: Andreas Quint
Adresse: Ammerdaal Hexa Tübingen e.V.
Postfach 210534
D-72028 Tübingen
Internet: http://www.ammerdaal-hexa.de
http://www.ammerheuler.de
E-Mail 1vorstand@ammerdaal-hexa.de
info@ammerheuler.de

Die Ammerdaal Hexa Tübingen e.V. sind ein eingetragener Verein zur Förderung des traditionellen, heimischen Brauchtums.

Verein

Die Ammerdaal Hexa Tübingen e.V. wurden im Frühjahr 1995 gegründet, seit Herbst 1995 sind sie ein offiziell eingetragener Verein.
Dem Verein gehören ca. 60 Närrinen und Narren an, organisiert in vier Gruppen.

Wappen

Vereinswappen Ammerdaal Hexa Tübingen e.V.

Das Mühlrad im Vereinswappen steht symbolisch für die zahlreichen Mühlen, die bis zu Beginn der Dreißiger Jahre das Ammertal im Volksmund auch als Tal der Mühlen bezeichnen ließen.
Als Ammerdaal wird im Schwäbischen das im Westen an Tübingen angrenzende Ammertal mit seinem Fluss Ammer bezeichnet.
Das Flusswasser der Ammer (blau) und die Wiesen im Ammertal (grün) spiegeln sich im Wappen als Vereinsfarben wieder.

Gruppen

Der Verein ist in 4 Gruppen, die Hexa, Goischdr, das Jockele und die Ammerheuler organisiert.

Hexa

Wie der Vereinsname Ammerdaal Hexa verrät, waren die Hexa die erste Gruppe die mit der Vereinsgründung ins Leben gerufen wurde.
Jedes der auf 21 limitierten aktiven Mitglieder besitzt eine handgeschnitzte Holzmaske, die selbst mitgestaltet wurde.
So gibt es in der Hexa-Gruppe sowohl typische Hexa-Gesichter als auch freundlichere, sogar lachende Hexa-Gesichter. Die Haare der Hex waren meistens einmal ein Pferdeschwanz.
Als Häs kommen zu der Maske noch eine Bluse, ein Rock mit Spitzenunterhose, eine Stola und die Strohschuhe hinzu, die alle individuell gestaltet wurden.
Die Hexa-Strümpfe sind einheitlich in den Vereinsfarben blau (Flusswasser der Ammer) und grün (Wiesen im Ammertal) gehalten.
Den historischen Hintergrund stellen die Hexa in ihrem traditionellen Hexatanz dar.

Der dreifache Narrenruf lautet: Ammerdaal - Hexaqual!

Goischdr

Dr Goischd, d.h. Geist, kam zeitgleich mit dem Jockele zu den Ammerdaal Hexa.
Die natrufarbene Holzmaske ist zwar in der Grundform gleich gehalten, Mimik und Gesichtszüge sind aber der Fantasie des jeweilige Hästrägers überlassen.
Das Häs besteht aus einem naturfarbenen Leinenhemd mit aufgenähten Weinblättern.
Als Beinkleider dienen eine schwarze Kordhose sowie Stulpen aus Heidschuckenfell. Abgerundet wird das Bild durch abgeschnittene Handschuhe und knöchelhohe Lederschuhe.
Die Accesoires bestehen aus lose über Schulter und den Bauch gehängten Gliederketten, sowie einer Laterne oder einem Stock und einem Schlüsselbund mit rostigen Schlüsseln.

Einer schwäbischen Volkssage nach lebte der Goischd in der Kreuzberger Kelter im Ammertal zwischen Tübingen und Unterjesingen. Der Tübinger Zimmermann Schlegel, der an keine Geister glaubte und oft spottete, wenn vom Kelterngeist die Rede war, kann ein Lied davon singen: Dereinst kam er mit mehreren Gesellen an der Kelter vorüber und sah ein Licht in der Kelternstube brennen. Der Zimmermann stieg die Treppe hinauf und rief spöttisch: "Schaible, Schaible mach dich leicht, auf daß du bald bei mir seist."
Urplötzlich wurde er von unsichtbaren Händen gepackt und so heftig die Treppe hinabgeworfen, daß er vier Wochen todkrank im Bett lag.[1]

Der dreifache Narrenruf lautet: Keltern - Goischdr!

Jockele

Das Jockele ist derzeit eine Einzelfigur:
Im Gegensatz zu den Hexa und Goischdr ist er eher ruhig, bedächtig und die Übersicht bewahrend, wie sein historisches Vorbild der Tübinger Neckarflößer.
Den historischen Hintergrund lieferten Schriften und die Bücher "Auf den Spuren der Flößer" von Emil Ell und "Stadtbild im Wandel" von Isolde Kurz. Am 26.10.1899 fuhr das letzte Floß durch Tübingen den Neckar hinab.

Die Holzmaske mit Ross- oder Wollhaar und dem Bart ist authentisch der Zeit der Flößer nachempfunden.
Das Häs besteht aus einer schwarzen Kordjacke mit silbernen Knöpfen und Uhrenkette. Darunter ein weißes Leinenhemd und schwarze Kniebundhosen, mit breiten Hosenträgern.
Gestrickte Strümpfe in derben Halbschuhen mit silberner Schnalle und langen Stulpen aus schwarzem Leder.
Auf dem Kopf ein schwarzer breitkrempiger Hut mit einer Hahnenfeder im weinroten Hutband.
Das Jockele hat immer seinen Meterstab, eine Axt, den Stocher und ein flößerzeitgemäßes, dickes aufgewickeltes Seil dabei.
Sein Name Jockele stammt von Joculator - Gaukler ab.

Der dreifache Narrenruf Jockele - sperr! wurde so bekannt und ist so alt wie die Tübinger Universität.

Ammerheuler

"Spieled au ihr Heuler!"
Die Gruppe Lumpenkapelle Ammerheuler Tübingen, gegründet im Herbst 2008, bildet die jüngste und vierte Untergruppe der Ammerdaal Hexa Tübingen.
Zurzeit zählt sie 18 Musiker/innen, auch Heuler genannt, die vor allem ihre Hexa, Goischdr und das Jockele auf Narrenumzügen begleiten ...
Der Name der Lumpenkapelle hat seinen Ursprung zum einen im Vereinsnamen Ammerdaal Hexa.
Zum anderen in dem lauten Heulen der Wolfsrudel, das vom 16. bis Anfang des 18. Jahrhunderts aus dem Naturpark Schönbuch bis hinunter ins angrenzende Ammertal nachhallte.

Der dreifache Narrenruf lautet: Ammer - Heuler!

Weblinks

Quellen

  1. Quelle: Sitten und Gebräuche aus Schwaben, Ernst Maier, J.B. Metzler’sche Buchhandlung 1852).

Siehe auch

Fasnet