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Das Neubaugebiet '''Alter Güterbahnhof''' liegt auf einem 15 Hektar großen Gelände des [[Güterbahnhof (historisch)|historischen Güterbahnhofs]] zwischen der [[Eisenbahnstraße]] und [[Schaffhausenstraße]] im Bereich von der [[Blaue Brücke|Blauen Brücke]] bis zum [[Trinkwasserschutzgebiet]] des [[Au-Brunnen| Au-Brunnens]]. Er wurde seit den 1990er Jahren kaum noch genutzt. Seit die Stuttgarter Bahndirektion die Stückgut-Abfertigung nach Reutlingen verlegt hat und das französiche Militär abgezogen wurde, gab es fast nur noch Schrott-Transporte.  
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Aktuelle Version vom 18. November 2021, 13:16 Uhr



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Mai 2018

Das Neubaugebiet Alter Güterbahnhof liegt auf einem 15 Hektar großen Gelände des historischen Güterbahnhofs zwischen der Eisenbahnstraße und Schaffhausenstraße im Bereich von der Blauen Brücke bis zum Trinkwasserschutzgebiet des Au-Brunnens. Er wurde seit den 1990er Jahren kaum noch genutzt. Seit die Stuttgarter Bahndirektion die Stückgut-Abfertigung nach Reutlingen verlegt hat und das französiche Militär abgezogen wurde, gab es fast nur noch Schrott-Transporte.

Baustelle bei Nacht (2019)

Das gesamte Areal wurde deshalb von der Bahn zur Bebauung in Aussicht gestellt. Die Fläche steht allerdings nicht komplett für eine Neuordnung zur Verfügung. Im Norden behält die Bahn einen sieben Gleise breiten Streifen, den sie weiterhin für den Zugverkehr braucht. Dabei ist auch schon der künftige Platzbedarf einer Regionalstadtbahn samt Haltestelle auf Höhe des Neckarstauwehrs berücksichtigt. Die Schrebergärten entlang der Schaffhausenstraße sind von der Neugestaltung ausgenommen. Vier Hektar der insgesamt 9 Hektar großen Fläche entlang der Eisenbahnstraße wurden bis 2015 unterschiedlich genutzt für den Werkzeughandel, als Lagerhallen und für die Zeltkirche der TOS-Gemeinde. Dieser Bereich gehörte der Aurelis Real Estate GmbH, einer 2007 privatisierten Bahn-Tochter zur Projektentwicklung.[1]

Südlich der Bahnlinie entstand nun das neue Wohnquartier "Alter Güterbahnhof" mit rund 570 Wohnungen, 40 Büros und kleineren Betrieben. Die Firmen Kemmler und Möck bekammen zusätzliche Flächen, um ihre Betriebe standortnah zu erweitern. Dafür wurde die Eisenbahnstraße dort nach Norden verlegt. Insgesamt zehn Hektar Bauland gewann die Universitätsstadt auf dem ehemaligen Bahngelände hinzu. 25 % wurden Baugruppen zugeteilt, 20 % dem Sozialwohnungsbau und 10 % Gewerbebetrieben. In den denkmalgeschützten Gebäuden des historischen Güterbahnhofs in der Eisenbahnstraße war längere Zeit geplant, das "kollektive Gedächtnis", das Tübinger Stadtarchiv unterzubringen. Im April 2019 wurden die Pläne verworfen, bautechnische und denkmalschützerische Gründe sprachen dagegen[2]. Die Arbeiten an den Neubauten hatten 2016 begonnen und wurden 2020 mit der Westspitze beendet. 2017 fand in der Lagerhalle des Güterbahnhofs das Tübinger Sommertheater statt.

Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 waren sich die Eigentümer Aurelis Real Estate und DB Services Immobilien mit der Stadt Tübingen im Wesentlichen einig, dass die Flächen des ehemaligen Güterbahnhofs zu einem neuen qualitätsvollen Stadtquartier entwickelt werden sollen. Im Oktober 2011 haben dazu die Eigentümer gemeinsam mit der Stadt für einen 7 ha großen Teil des Areals einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb durchgeführt. Am 16. März 2012 hat eine Jury über die Siegerentwürfe entschieden (siehe Weblinks).

Den 1. Platz erhielten die Arbeitsgemeinschaft ANP Architektur- und Planungsgesellschaft, Kassel und GTL Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten, Kassel.

Der 2. Platz ging an das gemeinsame Konzept von Steidle Architekten und vom Büro t17 Landschaftsarchitekten, beide München.

Anstelle eines dritten Preises wurden an vier weitere Arbeitsgemeinschaften Anerkennungen ausgesprochen.

Die Aurelis GmbH versprach auf ihrer Website "die Einrichtung eines regelmäßig stattfindenden Runden Tisches als Instrument der Öffentlichkeitsbeteiligung" [3].

Im Jahr 2017 wurde nach einem Namenswettbewerb der Name Alter Güterbahnhof für das neue Stadtviertel gewählt.


Blick auf den alten Güterbahnhof in Tübingen.jpg
Blick von der Blauen Brücke

Kontroverse zum geplanten Projekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Zentrum des neuen Quartiers wird der Güterbahnhof erhalten, eine östliche Hallenverlängerung und ein ca. 4,50 m Langes Stück der histroirschen Lagerhalle wurde allerdings abgerissen um Platz für eine optimiertere Bebauung zu machen. Ein "Lern- und Dokumentationszentrum zur NS-Geschichte Tübingens" soll im Mittelteil der Güterhalle entstehen. Denn dort befindet sich ein Überwachungsposten, von dem aus im 2. Weltkrieg Zwangsarbeiter beim Verladen von Gütern kontrolliert wurden. Auch das Stadtarchiv soll im Güterbahnhof Raum finden. Der Initiative "cafecolectiva"[4], die sich für eine (Zwischen-)Nutzung eines Raums im Güterbahnhof interessierte, wurde 2013 von der Aurelis GmbH abgesagt. Für das Zentrum des neuen Stadtteils fehlt(e) nach Ansicht der Initiative ein öffentlicher, nicht kommerzialisierter Ort, an dem alle Menschen zusammen kommen können.

Meinung: "Anfang August 2013 wurde das Gleis des Güterbahnhofs für ein Wochenende besetzt.[5] Nachdem einige Informationen gesammelt wurden, war klar, dass viele der Anwohner*innen nur sehr grob Bescheid wussten, was hier geplant ist und dass die meisten der Veränderung ihres Umfeldes in ihrer jetzigen Form nicht zustimmten. Dicht gebaute bis zu siebenstöckige Betongebäude, die Unklarheit, ob der Flohmarkt am Güterbahnhof mit dem Projekt verdrängt wird oder ob er auf dem geplanten Boulevard stattfinden kann, sowie der Umstand, dass in den neueren Planungen der Regionalbahnhof und die Unterführung nicht mehr miteingeplant sind, waren einige vieler Kritikpunkte an der jetzigen Planung. Als Negativbeispiel kann das Depot-Areal herhalten, in dem es ausschließlich kommerzielle Räume gibt. Es scheint bei dem Güterbahnhof-Großprojekt vor allem um Profite einiger Firmen zu gehen, anstatt ein lebendiges neues Viertel zu bauen." Gestalt der Stadt, 19:47, 6. Aug. 2013


Gueterbahnhof Areal 2020.jpg
Blick vom Österberg im August 2020

Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Ausstellung „Schwelle zur Moderne – 150 Jahre Eisenbahn in Tübingen", die im Sommer 2011 im Stadtmuseum zu sehen war, hatte Stadtarchivar Udo Rauch unter anderem auch die Geschichte dieses Bahnhofs erforscht und zusammengestellt.[6]

Straßennamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Benennung der Straßen des Quartiers „Alter Güterbahnhof“ ist der Gemeinderat den Vorschlägen einer Jury gefolgt, die Vorschläge aus der Bevölkerung zur Auswahl hatte, die im Rahmen eines Namens-Wettbewerbs eingegangen sind. Anfang 2017 hatten sich 215 Menschen beteiligt und insgesamt mehr als 4.000 Vorschläge eingereicht.


Neue Gebäude auf dem Viertel Alter Güterbahnhof in Tübingen senkrecht von oben.jpg
Senkrechter Blick

Die Hanna-Bernheim-Straße ist die längste neue Straße und führt direkt an den Gleisen entlang. Von ihr zweigt im Westen der Josef-Wochenmark-Weg und im Osten der Max-Löwenstein-Weg zur bestehenden Eisenbahnstraße ab. Der kleine Platz vor dem ehemaligen Güterbahnhof heißt künftig „Am Alten Güterbahnhof“. Schon 2015 hatte der Gemeinderat die ersten Namen im neuen Quartier vergeben: Die beiden Wege rechts und links des Güterbahnhofs heißen Andreas-Mang-Weg und Kurt-Schwägerle-Weg. Sie erinnern an die beiden Feuerwehrleute, die 2005 unweit davon bei einem Rettungseinsatz unter tragischen Umständen ums Leben kamen.[7]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So sieht's der Vogel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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