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Alleenbrücke

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Die bestehende ca. 90 m lange in Spannbetonweise erstellte Alleenbrücke wurde von 1952 bis 1953 erbaut. Seit 2015 steht sie unter Denkmalschutz.

Die Brücke ist die nördliche Verlängerung der Derendinger Allee und erreicht am nördlichen Ende die Neckarhalde an deren niedrigstem Punkt. Sie überquert zum einen auf deren nördlicher Hälfte den Neckar nahe am Wildermuth-Denkmal auf der Neckarinsel, zum anderen den Neckarkanal.

Ansichtskarte von ca. 1892 mit dem Hirschauer Steg
Blick auf Alleenbrücke und Gaststätte Zur Pfalz (ca. 1910). Oben Igelhaus und Derendingerhaus.
Blick von der Brücke auf Neckar und Schloss (1917)
Ansicht der ehemaligen Steinbrücke vor 1945
Ansicht der heutigen Brücke von unten. Man erkennt die schlanken Dimensionen der Betonscheiben.

Vorgängerbrücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1508 wurde an dieser Stelle der Hirschauer Steg errichtet.[1] 1826 beschloss der Gemeinderat die Fahrbarmachung des Hirschauer Steges.[2]

1896 wird dieser durch die steinerne Alleenbrücke ersetzt. Im selben Jahr wurde im spitzen Winkel zur Alten Lindenallee und etwa parallel zum Neckarufer der vordere, östliche Teil der sogenannten "Jungen Lindenallee" angelegt, der 1952 zum 100. Todestag von Turnvater Jahn der Name "Jahnallee" gegeben wurde.

Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wurde sie mit anderen Tübinger Brücken gesprengt.

Architektur der aktuellen Brücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie besteht aus zwei Teilbauwerken: einer 46 Meter langen Brücke über den Neckar und einer 34 Meter langen Brücke über den Flutkanal.

Der Mittelpfeiler steht zwischen den Bögen auf der Alleeninsel.

Jede Brücke besteht aus zwei 4 m breiten und nur 20 cm hohen Polygonalbogen, die einen Abstand von 3,5 m zueinander haben. Die Fahrbahn ist über schmale Betonscheiben aufgeständert, die am Kopf miteinander verbunden sind. Die Brücke misst 90 m in der Länge, ist 14 m breit und 7,6 m hoch. Die Weiten zwischen den tragenden Elementen betragen 2 x 31,1 m.[3]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auf der Brücke startet alljährlich das Tübinger Entenrennen.
  • In der Nacht von Silvester auf Neujahr besteht in der Altstadt von Tübingen ein Verbot für das Zünden von Feuerwerkskörpern. Die Alleenbrücke ist eine Grenzlinie des Gebietes, schließt diese aber mit ein.[4]

Bedeutung der Brücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Brücke wird wenig vom Autoverkehr befahren und hat unter diesem Aspekt eine großzügige Breite, die Parkplätze und eine separate Spur für den Radverkehr erlaubt.

Allerdings spielt die Brücke eine kaum zu ersetzende Rolle im Radverkehr in der Fortsetzung zum Fußgänger- und Fahrradtunnel: Sie verbindet die Europastraße mit dem Wohngebiet rund um die Neckarhalde und Rappenberghalde sowie dem Campingplatz.

Drohender Abriss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Alleenbrücke muss mittelfristig abgerissen werden. Grund ist ein durch Spannungskorrosion geschädigter Spannstahl und oberflächlicher Rost, der bei Untersuchungen 2024/2025 entdeckt wurde.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kernbohrloch zur Entnahme eines Bohrkerns.

2024 begannen erste Sanierungsarbeiten, die wegen gravierender Materialschäden gestoppt werden mussten.

Bereits im Dezember 2024 wurden sechs Spannstahlproben der Brücke entnommen und zur Untersuchung an die Materialprüfanstalt Stuttgart geschickt. Wegen vieler Anfragen erfolgte die Analyse erst im Frühjahr 2025. Dabei wurde bei einer Probe der kritische Spannungskorrosionsriss festgestellt.[5]

Es stellte sich im weiteren Verlauf heraus, dass eine Erhaltung der Brücke aus sicherheitsrelevanten Gründen nicht mehr möglich ist.

Die Stadt wird zwangsläufig einen Neubau planen müssen. Dafür gibt es allerdings aktuell (Stand: August 2025) noch keine konkreten Pläne. Der Baubürgermeister Cord Soehlke äußerte sich im April 2025 dazu: "Das wirft Fragen auf, die wir jetzt noch nicht beantworten können. Wir werden die Brücke engmaschig kontrollieren und umgehend reagieren, falls weitere Veränderungen zu sehen sind.“[6]

Einschränkungen im Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 24. April 2025 wurden Maßnahmen ergriffen, damit die Brücke vorerst nutzbar bleibt:

  • Parkplätze auf der Brücke entfallen; Ersatz gibt es in der Uhlandstraße.
  • Fahrzeuge über sechs Tonnen dürfen die Brücke nicht mehr befahren. Sie benötigen eine Sondergenehmigung für die Zufahrt über die Altstadt.
  • Die Buslinie 6 wird am Hauptbahnhof geteilt, der Abschnitt zum Rappenberg wird mit Kleinbussen bedient.
  • Die Müllabfuhr erfolgt über die Altstadt.
  • Die Feuerwehr fährt bei Einsätzen durch den Fußgänger- und Fahrradtunnel, um ihre vorgeschriebenen Eintreffzeiten einzuhalten.[7]

Neubau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Planung, Finanzierung und Bau der neuen Brücke wird ein Zeitraum von drei bis fünf Jahren veranschlagt. Während des Abrisses und des Baus wird es, laut Soelke, zu spürbaren Einschränkungen kommen. Die Planung erfordere komplexe Abwägungen, vor allem hinsichtlich technischer Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Auch Übergangslösungen für die Bauzeit seien nötig.[8]

Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schwäbisches Tagblatt, 17. April 2025: „Marode Bausubstanz: Keine schweren Fahrzeuge mehr auf der Tübinger Alleenbrücke“
  • Stadt Tübingen, www.tuebingen.de/alleenbruecke

So siehts der Schwan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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