Akademische Verbindung Virtembergia

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Virtembergerhaus

Die Akademische Verbindung Virtembergia ist eine liberale, nicht farbentragende und nicht schlagende Studentenverbindung an der Universität Tübingen. Das Verbindungshaus liegt in der Schlossbergstraße 9.

Geschichte (Auszug)

  • 1873: Am 24. Mai beschließen einige Studenten des Tübinger Stifts, um Friedrich Rösler, ihrem Freundeskreis einen geordneten Rahmen zu geben und den Kreis der sogenannten "Pia" zu verlassen. Die "Pia" (lat. = die Fromme) selbst war eine Gruppe strenggläubiger, pietistischer Studenten, an die sich der schon genannter Freundeskreis um Rösler locker angeschlossen hatte. Im Cafe Kommerell fassen sie den Entschluss, nun umso fester in Freundschaft zusammenhalten. Es ist der Gründungstag der Virtembergia.
  • 1876: Am 15. Juni werden die Statuten der Verbindung beschlossen und der Name "Virtembergia" gewählt. Der Name stammt zum einen vom Königreich Württemberg und zum andern vom lateinischen "virtus", der Tugend. Als Wahlspruch wird angenommen: "Furchtlos und treu! Hie gut Württemberg allweg! Vivat, crescat, floreat!". Das Farbentragen, Bestimmungsmensur und studentische Äußerlichkeiten werden bewusst abgelehnt. Im kleinen, unabhängigen Freundeskreis sollen Kameradschaft und studentische Geselligkeit gepflegt und die Freundschaft der Bundesbrüder vertieft werden.
  • 1880: 1. Konstante (Verbindungsheim) im Obergeschoss der Tübinger Gastwirtschaft "Hades".
  • 1881: Der Konvent beschließt das Verbot von Gasthausbesuchen vor 11 Uhr vormittags.
  • 1899: Erwerb und Umbau des ersten Verbindungshauses in der Neckarhalde 44 und Abfassung eines eigenen Bier-Comments.
  • 1911: Durch die stetig steigende Zahl der Bundesbrüder wird das Haus in der Neckarhalde bald zu klein. Man entschließt sich zu einem Neubau unweit des damaligen Hauses auf dem Schlossberg. Erwerb der Bauparzelle am Schlossberg und Verkauf des Anwesens in der Neckarhalde an die Verbindung Nicaria.
  • 1912: Feier zur Einweihung des neuen Verbindungshauses in der Schlossbergstraße 9.


Haus

Mit dem Bau des Hauses wurde der Stuttgarter Regierungsbaumeister Richard Dollinger beauftragt, der in Tübingen bereits drei andere Verbindungshäuser gebaut hatte und als Experte für die baulichen Bedürfnisse einer Studentenverbindung galt. Der Arbeit des Architekten liegen besondere Gestaltungsprinzipien des Jugendstils zugrunde. 1911 begonnen, wurde das Haus bereits 1912 fertig und eingeweiht. Ein besonderer architektonischer Leckerbissen ist die Untergeschoss eingerichtete Kegelbahn, die sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Auch die Inneneinrichtung hat Dollinger in seine einbezogen und Vorschläge für Mobiliar und Schmuckgegenstäne, von Geweihen bis zu kleinen Portätaufnahmen, gemacht. [1]


Fortsetzung folgt


Quellen

  1. Kleine Burgen, grosse Villen: Tübinger Verbindungshäuser im Porträt. - Hrsg.: Wilhelm G. Neusel für den ArbeitsKreis Tübinger Verbindungen (AKTV). - 1. Aufl. - Tübingen: Selbstverl. des AKTV, 2009