Akademische Verbindung Igel Tübingen

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Igelhaus, Südseite
Igelhaus von Nordosten
Wappen
Das Haus kurz nach Erbauung 1902

Die Akademische Verbindung Igel Tübingen liegt in der Schlossbergstraße 7.


Die A.V. Igel ist nicht-schlagend, als „schwarze Verbindung“ nicht-farbentragend und führt auch keine Farben, sondern besitzt nur die „Spottfarben“ Schwarzgrau, Mausgrau und Silbergrau. Das hängt mit der Geschichte des Igels zusammen, der als Verbindung begründet wurde, um andere Verbindungen mit ihren Ritualen und Farben ins Lächerliche zu ziehen. Da der Igel keine richtigen Farben besitzt und diese Distanziertheit von einer normalen Verbindung auch ausdrücken will, weht auf seinem Dach keine Flagge in seinen Farben, sondern immer die Flagge der höchsten politischen Ordnung (bis in die 1990er Jahre die Deutsche Flagge, seit etwa 1995 die Europaflagge). Der Igel ist politisch und konfessionell neutral.

Die Verbindung versteht sich als Freundschaftsbund und als eine Gemeinschaft auf Lebenszeit. Seine Devisen sind Igel sei’s Panier und Telorum aeterna seges („Ewig die Saat der Stacheln“).


Geschichte

Als Gründungsdatum gilt der 1. Mai 1871. Ab 1870 trafen sich hin und wieder einige Freunde um Friedrich Gruner, den die Verbindung als Ur-Igel, als Gründer und Vater des Igels bezeichnet. Sie nannten sich gegenseitig „Igel“ (oder „Sau-Igel“).

Um an der 400-Jahr-Feier der Universität Tübingen als Korporation teilnehmen zu können, gründete sich der Igel 1877 auch offiziell, zunächst als Tübinger Gesellschaft Igel. Ab 1879 trafen sich die Igel in der Kneipe Hades, wo sie langsam eine Satzung, Konvente und Ämter entwickelten. Einige Jahre später führte der Igel das Fechten von Mensuren ein, das 1920 wieder abgeschafft wurde. Seit dem Ende der 1880er Jahre wurde schließlich auch offiziell der Name „Verbindung Igel“ geführt. Im Jahr 1898 wurde der Altenverein gegründet, der bald den Bau eines gemeinsamen Hauses in Angriff nahm. Dieses wurde am 27. Juli 1902 feierlich eingeweiht.

Nach 1933 geriet der Igel zunehmend unter nationalsozialistischen Druck und wurde schließlich im April 1938 zusammen mit der Verbindung Virtembergia als Kameradschaft Neithardt von Gneisenau in den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund eingegliedert. Sitz dieser Kameradschaft war das Haus der Virtembergia.

Im Herbst 1947 rief Hans Hermann Teuffel den Igel neu ins Leben. Das Haus konnte jedoch erst 1952 wieder vollständig bezogen werden, da es vorher vom Württembergischen Rechnungshof genutzt wurde. Mit der Fertigstellung des Anbaus 1963 bekam das Igelhaus sein heutiges Aussehen.

Haus

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Persönlichkeiten

Zu den bekanntesten Mitgliedern zählten Dietrich Bonhoeffer (Theologe und Widerstandkämpfer gegen das NS-Regime), Robert Gaupp (Professor der Psychiatrie und Eugeniker) und Arnulf Klett (Oberbürgermeister von Stuttgart).


Weblinks, Quellen

  • www.avigel.de, Homepage
  • Artikel in Wikipedia
  • Kleine Burgen, grosse Villen: Tübinger Verbindungshäuser im Porträt. - Hrsg.: Wilhelm G. Neusel für den ArbeitsKreis Tübinger Verbindungen (AKTV). - 1. Aufl. - Tübingen: Selbstverl. des AKTV, 2009