Akademische Gesellschaft Stuttgardia: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Tübingen, Stuttgardiahaus, Kneipe, Verlag von Fritz Schimpf, Tübingen.JPG|Kneipsaal
Datei:Tübingen, Stuttgardiahaus, Kneipe, Verlag von Fritz Schimpf, Tübingen.JPG|Kneipsaal  
Datei:Stuttgart-Stuttgardia.jpg|Die Stuttgardia, symbolische Figur von 1905 am Stuttgarter Rathaus
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Version vom 29. Oktober 2018, 21:31 Uhr

A. G. Stuttgardia in der Österbergstraße 14
Stuttgardia und Franconia mit Regenbogen
Die beiden Vorgängerbauten auf dem Stuttgardia-Grundstück: Das ehem. Haus des Weinbauers Kocher (rechts) und das erste Kneiphaus der Stuttgarden (links, erbaut nach 1894). Beide abgerissen für den Neubau von 1907-09. - Postkarte von Fritz Schimpf.

Die Akademische Gesellschaft Stuttgardia in der Österbergstraße 14 ist als Verbindung in humanistischem und liberalem Geist 1869 gegründet worden. Sie trägt keine Farben und schlägt keine Mensuren. Sie vertritt das Prinzip des Lebensbundes. Tradition und Toleranz ihrer Gründer sollen in der Stuttgardia fortbestehen und weiterentwickelt werden.

  • Konstituiert wurde die Gesellschaft am 30. November 1869 in der Tübinger Konviktsmüllerei von sieben jungen Studenten, die größtenteils ihr Abitur am Stuttgarter Gymnasium absolviert hatten.
  • Sie ist eine schwarze Verbindung, d.h. Stuttgarden gehen davon aus, dass es nicht eines Tragens von Farben als Bekenntnis zu ihrer Gesellschaft bedarf. Unabhängig davon führt sie die Farben der Stadt Stuttgart. Die Fahne zeigt das Stuttgarter Ross auf schwarz-goldenem Grund.
  • Ihr Wahlspruch lautet: „universitas-virtus-gaudium“.
  • Das Mensurwesen wurde von Gründung an abgelehnt. Jedoch gab die Stuttgardia bis zu ihrer Auflösung unter den Nationalsozialisten erst bedingte, später unbedingte Satisfaktion. Seit Wegfall des studentischen Duells nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Akademische Gesellschaft somit nichtschlagend.
  • Die Gesellschaft folgt dem Toleranzprinzip. Mitglied kann jede(r) Studierende werden, unbesehen von politischer Gesinnung, Konfession, Nationalität oder Geschlecht.

Haus

Nachdem schon jahrelang das Haus des Weinbauers Kocher Stuttgarden Quartier bot, nahm man 1894 die sich bietende Gelegenheit zum Kauf des Österberg-Grundstückes mit Blick auf den Neckar und die Schwäbische Alb wahr. Da man zuerst annahm, das alte Kocherhaus würde noch einige Jahre überdauern, beschloss man den Bau eines repräsentativen Kneiphauses auf dem Westteil des Grundstückes. Es stellte sich aber bereits nach einigen Jahren heraus, dass das alte Wohnhaus marode und nicht mehr sanierbar war. Es war mittlerweile ein beliebter Scherz von Bewohnern, durch geschickte Gewichtsverlagerung das Haus in Schwingungen zu versetzen und Schläfern ein Erdbeben vorzutäuschen. Der Altenverein beschloss daraufhin den Abriss sowohl des Wohnhauses als auch des Kneiphauses und den Neubau eines Verbindungshauses. 1906 wurde dann der Architekt Richard Dollinger, der auch zwei weitere Korporationshäuser in Tübingen baute, mit dem Bau einer Jugendstilvilla beauftragt. Seit seiner Fertigstellung 1909 prägt das Haus der Stuttgardia neben den Häusern des Corps Borussia und des Corps Franconia das östliche Stadtbild Tübingens auf dem Österberg. Möglicherweise war das Österbergrundstück der Gesellschaft auch Schauplatz Hermann Hesses autobiographischer Erzählung „Das Presselsche Gartenhaus“, in dem er mit Goethe und Hölderlin laue Tübinger Sommernächte verbrachte. [1]

Weitere Bilder

Literatur

  • Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung. Contubernium - Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte Bd. 44. Sigmaringen 1996 ISBN 3-51508-022-8


Quellen

Weblinks