Karl-Adam-Straße
Karl-Adam-Straße ist ein ehemaliger Name einer Straße in der Tübinger Nordstadt, die 2011 in Johannes-Reuchlin-Straße umbenannt wurde. Sie besteht aus zwei Teilstücken, einer Sackgasse parallel zum Nordring, und einem Verbindungsstück zwischen Horemer und Eduard-Spranger-Straße.
Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sie war nach dem in Tübingen lehrenden und verstorbenen katholischen Theologen Karl Adam (* 22. Oktober 1876 in Freudenberg, Oberpfalz; † 1. April 1966 in Tübingen) benannt.
Trotz der Parteimitgliedschaft Adams ab 1933 in der NSDAP und seinem offen rassistischen und antijudaistischen Religionsverständnis blieb er nach 1945 in seinem Dogmatik-Lehrstuhl und wurde 1949 emeritiert. Er vertrat die Auffassung, Religion und Nationalsozialismus in Einklang bringen zu können. (Siehe: Wissenschaftlicher Antisemitismus.) Die Benennung der Straße nach seinem Tod auf Antrag der CDU-Fraktion wurde 1966 im damaligen Gemeinderat ohne Diskussion und Gegenstimme angenommen. Im Sommer 2009 wurde wiederholt eine Umbenennung oder Kenntlichmachung der Problematik um die Person Adams diskutiert. Am 25. Juli 2011 beschloss der Gemeinderat die Umbenennung in Johannes-Reuchlin-Straße.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die deutschsprachige Wikipedia über Karl Adam
- Tübinger Chronik 25.4.1958 (PDF): Zehn volle Lustren, ehrender Artikel zum Goldenen Dozentenjubiläum von Professor Karl Adam, auf Seite 2 ganz unten (1x vergrößerbar)
Weitere Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
nicht mehr online
- Theologie als Ideologie: Karl Adam und die Nazis in Schwäbisches Tagblatt (16.Juni 2009)
- Leserbrief von Pfarrer Christoph Cless
- Artikel über die Hailfinger KZ-Gedenkstätte mit Bezug auf Adam (21.01.2010)
- Gelungene Vergangenheitsbewältigung