Lew Druskin

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Lew Saweljewitsch Druskin (*1921 in Petrograd, † 26. 11. 1990[1] in Tübingen) war ein russischer Lyriker und Übersetzer. Er wurde als Sohn eines jüdischen Apothekers geboren, der früh starb.[2] In jungen Jahren an Kinderlähmung erkrankt, war Druskin den Rest seines Lebens ans Bett und an den Rollstuhl gefesselt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er in die usbekische Hauptstadt Taschkent evakuiert, wo er für sich die Dichtung anderer Völker der Sowjetunion entdeckte und übersetzte.

Nach der Rückkehr nach Leningrad arbeitete er für verschiedene Zeitungen und den Hörfunk. Wegen seiner offen kritischen Haltung dem Regime gegenüber und wegen seiner Freundschaft mit Dissidenten stand er längere Zeit unter der KGB-Beobachtung. Nach einer Hausdurchsuchung wurde sein Tagebuch beschlagnahmt und Druskin selbst unter Druck gesetzt, mit dem Ergebnis, dass er 1980 das Land verlassen hat und nach Deutschland ausreiste. Er ging ins Exil nach Tübingen. [3]


Der Tübinger Schriftsteller und Übersetzer Kay Borowsky [1] hat einige Werke Druskins übersetzt.

Lew Druskin's Grab.

Lew Druskin ist in Tübingen auf Bergfriedhof begraben (Abteilung 12).

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtchronik 1990, tuebingen.de
  2. Der Neckar fließt nach Leningrad. Erinnerungen, Tübingen: Gunter Narr Verlag 1986 – Leseprobe
  3. kopelew-forum.de/ Lew Druskin, Kurzbiographie mit Foto

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mein Garten ist zerstört. Ausgewählte Gedichte. Tübingen: Gunter Narr Verlag 1983
  • Das gerettete Buch. Erinnerungen eines Leningrader Poeten. 1983
  • Am Abend ging ich fort. 25 Gedichte. Narr Verlag, Tübingen 1984 (zweisprachig)
  • Vor dem Himmelblick. Gedichte. Ermitage, Ann Arbor 1985
  • Ich werde weinen über meinen Unglauben, Tübingen: Narr Verlag
  • Der Neckar fließt nach Leningrad. Erinnerungen, Tübingen: Gunter Narr Verlag 1986 – Leseprobe