Leiterwagen

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Zwei Leiterwagen in der Tübinger Unterstadt um 1910
Großer Leiterwagen im Isinger Dorfmuseum in Unterjesingen
Mittelgroßer Leiterwagen im Isinger Dorfmuseum in Unterjesingen
Kleiner Leiterwagen mit Mistbrettern im Isinger Dorfmuseum in Unterjesingen

Leiterwagen waren in Tübingen und Umgebung früher wichtige Verkehrsmittel. Es waren meist hölzerne, zweiachsige Wagen mit einer Deichsel, deren Seitenwände einen geleiterten Aufbau hatten. Sie wurden je nach Größe entweder von Tieren oder von Hand gezogen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwendet werden große Leiterwagen beispielsweise in der Landwirtschaft als Heuwagen. Als Zugtiere dienten Pferde, ein- oder zweispännig sowie Ochsen und Kühe.

Durch den offenen Aufbau sind Leiterwagen nur für den Transport genügend großer Güter geeignet, die nicht zwischen den Sprossen durchfallen. Für den Transport von losen Gütern wie Getreide war ein Jutetuch im Wagen ausgelegt. Die Leitern konnten für den Transport von Mist auf den Acker gegen Bretter ausgetauscht werden. Der Mist wurde mit meist mit einem Rechen oder einer Mistgabel vom Wagen gezogen und auf dem Feld verteilt. Gut erhaltene fahrbereite Leiterwagen sind heute rar.

Handleiterwagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Hand gezogene Leiterwagen, mundartlich Leiderwägele, bezeichnet man gelegentlich auch als Bollerwagen. Da für sie keine Zugtiere benötigt werden, waren bei den Gôgen anstelle von Schubkarren ein gerne benutztes Transportmittel zwischen Wohnhaus und Wengert.