Jürgen Sydow

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Jürgen Claus Hinrich Sydow (* 30. April 1921 in Dresden; † 13. Januar 1995 in Tübingen) war ein deutscher Historiker und später Tübinger Stadtarchivar.[1]

Er absolvierte das Studium der historischen Hilfswissenschaften sowie der Geschichte, Kunstgeschichte, der mittellateinischen Philologie und der Ägyptologie in München. Bis zum Januar 1942 ließ sich Sydow in Dresden und Weimar zum Archivar ausbilden. Im Sommer 1942 wurde Jürgen Sydow in München mit einer Arbeit zur mittelalterlichen Münzepigraphik promoviert. Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs folgte die Einberufung zum Kriegsdienst; das Kriegsende erlebte er in italienischer Gefangenschaft.

Ab 1962 leitete Sydow das Archiv der Universitätsstadt Tübingen.[2] Als Tübinger Stadtarchivar erfasste er gemeinsam mit Udo Rauch erstmals grob die Archivalien des 19. Jahrhunderts in einer Findkartei.[3]

Zum Wintersemester 1965/66 übernahm Sydow einen Lehrauftrag für Geschichte an der Universität. 1971 wurde er zum Honorarprofessor ernannt.[4]

1974 legte Sydow den ersten Band einer Tübinger Stadtgeschichte vor, der den Zeitraum von der alemannischen Siedlung im Ammertal bis zum Übergang der pfalzgräflich tübingischen Stadt an die Württemberger im Jahr 1342 umfasst.[5]

In den Tübinger Blättern veröffentlichte Sydow in den 1980er-Jahren mehrere Aufsätze. Am 27. Mai 1983 trat Sydow als Stadtarchivar Tübingens in den Ruhestand.[6] Anlässlich seines 70. Geburtstags wurde er durch eine Sammlung seiner Aufsätze geehrt.[7] Der Nachlass von Jürgen Sydow befindet sich im Stadtarchiv Tübingen. Er trägt die Signatur E206 und umfasst etwa 10,6 Regalmeter.[1]


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Jürgen Sydow“
  2. Maurer, Helmut, Vorwort von: "Cum omni mensura et ratione. Ausgewählte Aufsätze von Jürgen Sydow" Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1991, S. 7 – 8.
  3. Zacharias, Antje; Schreibner, Janette, Repertorium zum Bestand A 70, Registratur von 1857, Stadtarchiv Tübingen, Tübingen 2001, S. 3.
  4. Uwe-Jens Wandel, Sönke Lorenz: Jürgen Sydow (1921–1995). In: Historisches Jahrbuch 117 (1997), S. 513–514.
  5. Jürgen Sydow (Hrsg.): Geschichte der Stadt Tübingen: I. Teil – von den Anfängen bis zum Übergang an Württemberg 1342, mit Katasterplan von 1819 Laupp Verlag Tübingen 1974, ISBN 3-16-836332-4
  6. Stadtchronik Tübingens, Absatz 27.05.1983 (Zugriff am 30.07.2016)
  7. Helmut Maurer (Hrsg.): Cum omni mensura et ratione. Ausgewählte Aufsätze von Jürgen Sydow. Jan Sigmaringen 1991.