Flachsbrecherinnen

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"Flachsbrecherinnen. Steinlachthal Oberamt Tübingen Würtemberg"

Flachsbrecherinnen haben früher die hölzernen Stängel von Flachs mechanisch gebrochen, ursprünglich mit der Hand oder einem einfachen Werkzeug, der Breche. Der Deckel der Breche wurde auf- und niederbewegt, während die Leinstängel von den Wurzelenden zu den Spitzen immer weiter aus der Breche hervorgezogen werden. Die hölzernen Stängelteile fielen dabei zu Boden, die Fasern verblieben in einem Büschel. Dabei wurde die Faser aber stark beschädigt und die Ausbeute an spinnbarer Faser verringert. Daher wurden die Stängel vor dem eigentlichen Brechen geklopft. Dazu wurden die Pflanzenstängel locker festgehalten und mit einem flachen Stück Holz geschlagen. Dadurch wurde die Ausbeute an langen, brauchbaren Flachsfasern erhöht, da beim anschließenden Handbrechen die Fasern nicht so schnell zerrissen. Bereits um 1880 wurden zum Flachsbrechen Brech- oder Knickmaschinen eingesetzt, bei denen der Stängel zwischen verschieden tief und stark gekerbten hölzernen oder eisernen Walzen hindurchgeschoben wurden.[1][2]

Da sich beim Brechen nicht alle hölzernen Stängelteile von den Fasern lösen, war historisch das Schwingen der Fasern der nächste Arbeitsschritt. Dazu legte man die gebrochenen Stängel so auf einen Schwingstock, dass die eine Hälfte der Faserlänge herunterhing, und schlug senkrecht dazu mit der sogenannten Schwinge, wodurch Stängelteile und kürzere, unbrauchbare Fasern aus den Büscheln herausgestreift werden.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brechen (Faserpflanzen) auf Wikipedia
  2. Flachs (Bearbeitung). In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 6, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien 1885–1892, S. 329.