Eduard Mörike

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Eduard Mörike, Lithographie 1851
Mörike, Bleistiftzeichnung von Josef Wagner (?), 1840
Mörike im Alter von 20 Jahren als Student in Tübingen, Bleistiftzeichnung von 1824


Eduard Mörike (* 8. September 1804 in Ludwigsburg; † 4. Juni 1875 in Stuttgart), Schriftsteller und Lyriker der Romantik. Als evangelischer Pastor haderte er bis zu seiner frühen Pensionierung mit diesem Brotberuf. Mit seinen Gedichten, Erzählungen und Übersetzungen hatte er später Erfolg und wurde dafür im Alter geehrt, unter anderem mit der Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen.

Er studierte von 1822 bis 1826 Theologie am Evangelischen Stift in Tübingen. Nach ihm sind vor Ort die Mörike-Schule und die Mörikestraße benannt.

Eine enge Jugendfreundschaft verband ihn mit dem Schriftsteller Wilhelm Waiblinger, der mit 25 Jahren starb und dessen Gedichte Mörike 1844 veröffentlichte, und dem Dichter und Historiker Ludwig Bauer.

Im Sommer 1863 hielt er sich sieben Wochen im stillen und schön gelegenen Bebenhausen auf. Er wohnte auf Einladung in der ehemaligen Klosterherberge Böblinger Straße 15, dem damaligen Wohnhaus von Karl Wolff, Leiter des Stuttgarter Katharinenstifts, mit dem er befreundet war. Dort entstand der Gedichtband "Bilder aus Bebenhausen". Zu einem letzten Ferienaufenthalt weilte Mörike dort noch einmal 1874, knapp ein Jahr vor seinem Tode. [1]

Siehe auch Aussichtspunkt Mörike-Ruhe, ein Lieblingsplatz des Dichters.


Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor allem seine Gedichte machen Mörike bekannt, z.B.:

Er ist's

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja Du bist 's!
Dich hab’ ich vernommen!

(geschrieben 1829, eines der meistzitierten deutschen Gedichte)


Zum neuen Jahr

Wie heimlicher Weise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füßen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen,
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!

In Ihm sei's begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!


Des Schloßküpers Geister zu Tübingen
geschieben 1827, siehe Roigel-Haus


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilfried Setzler: Eduard Mörike in Bebenhausen - Poesie und Abgeschiedenheit, Aufsatz in :Schwäbische Heimat, 2004-1, S. 26-30