Datei:Gemeinderat ernennt Ehrenbürger am 4. Mai 1933.gif

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Gemeinderat_ernennt_Ehrenbürger_am_4._Mai_1933.gif(400 × 43 Pixel, Dateigröße: 5 KB, MIME-Typ: image/gif)

Zitat aus: Neues Tübinger Tagblatt vom 5. Mai 1933

Der neue Gemeinderat vereidigt

Der erste Beschluss: Hindenburg, Hitler, Murr und Mergenthaler Ehrenbürger

Die gestrige Vereidigung des neuen Gemeinderats war in doppelter Hinsicht von besonderer Bedeutung; einmal für die Stadt und ihre Bevölkerung, zum anderen für die Verwaltung. In der Tatsache, daß wir die Mehrzahl der Mitglieder des Gemeinderats stellen, liegt alles eingeschlossen, was wir von der Zukunft für unsere Gemeinde erhoffen und erwarten. Noch ist es kaum zu umschreiben, von welcher Bedeutung gerade in dieser Hinsicht die Gleichschaltung ist. Noch hat die Umwälzung nicht ihren Abschluß gefunden. Bis in die kleinste und vielleicht bedeutungslos erscheinende Zelle unseres Gemeinwesens wird der neue Geist dringen, der gestern auf dem Rathaus seinen Einzug gehalten hat. Wie alle anderen Vorgänge der letzten Zeit hat auch die Feierstunde im großen Sitzungssaal die Idee unserer Bewegung das Gepräge gegeben. Noch nie hat sie sich in diesem Rahmen abgewickelt. Zunächst das äußere Bild: das Hakenkreuz und die Farben des alten Reichs, dazwischen lichtes Grün, dann die zahlreichen Ehrengäste, unter ihnen der Bevollmächtigte der Universität Prof. Dr. Bebermayer, der Rektor der Universität Prof. Dr. Dietrich, Landrat Lös, Kreisleiter Baumert mit den weiteren Amtswaltern und Führern der Ortsgruppen, vom Bataillon Major Bruns und Oberleutnant Haidlen, weiter waren vertreten die sonstigen Behörden, Kirchen und Schulen. Geschlossen zogen die 13 nationalsozialistischen Stadträte, voran Fraktionsführer Dr. Weinmann in den Saal ein. Oberbürgermeister Scheef trat an das Rednerpult. Zunächst erinnerte er nochmals an die erhebende Feier des 1. Mai, des Tages der nationalen Arbeit, die allen unvergeßlich bleiben werde. Im weiteren verwies der Redner auf die Maßnahmen, die auf Grund des Gleichschaltungsgesetzes getroffen werden mußten und erstattete dann nach Begrüßung der bereits angeführten Gäste, einen kurzen Jahresbericht, den wir erst in unserer morgigen Ausgabe wiedergeben können. Dr. Weinmann ergriff das Wort und führte aus: Als Führer der stärksten Fraktion des heute neu zusammengetretenen Gemeinderats, möchte ich Ihnen Herr Oberbürgermeister für Ihre Begrüßungsworte herzlich danken. Mit dem heutigen Tag ist ein von uns Nationalsozialisten längst ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen. Freudig übernehmen wir die Verantwortung die durch das Vertrauen unseres Führers uns übertragen worden ist. Über all unserem Handeln für die Zukunft wird als oberster Grundsatz stehen: ?Gemeinnutz vor Eigennutz?. Ich möchte nicht versäumen, Ihnen Herr Oberbürgermeister auch an dieser Stelle für all die Arbeit, die sie bisher für unsere Stadtgemeinde geleistet haben, herzlich danken. Wie ich schon eingangs erwähnt habe, ist für uns Nationalsozialisten der heutige Tag ein Tag der Freude, der Freude deshalb, weil unser harter, jahrelanger Kampf auch hier mit Erfolg gekrönt wurde. Nationalsozialistische Art ist es aber, an solchen Tagen immer unserer großen Führer zu gedenken, die uns im Kampfe vorausgegangen sind, die uns in den entscheidenden Stunden immer von neuem den Glauben an unseren Sieg, den Glauben an Deutschland, wiedergaben. Unser Dank ist das Gelöbnis der ewigen Treue und der restlosen Hingabe im Dienste des Vaterlandes. Um dieses Gelöbnis nach außen hin, so wie denen die nach uns kommen kund zu tun, stelle ich im Auftrag der Nationalsozialistischen Fraktion folgende Anträge.

Es wurden dann folgende Anträge gestellt:

1. Reichspräsident v. Hindenburg, Reichskanzler Adolf Hitler, Staatspräsident Murr und Kultminister Mergenthaler werden zu Ehrenbürgern ernannt;

2. Die Mühlstraße wird mit sofortiger Wirkung in Hitler-Straße, die Neuestraße in Murrstraße, die Friedrich Ebert-Straße in Mergenthalerstraße umbenannt

Diese Anträge wurden, nachdem keine Aussprache gewünscht wurde, einstimmig zum Beschluß erhoben.

Oberbürgermeister Scheef brachte abschließend sein Empfinden in einem dreifach Sieg Heil auf Deutschland, den Reichspräsidenten v. Hindenburg und unseren Volkskanzler Hitler zum Ausdruck.

Quelle: Informationen über den Faschismus in Tübingen

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