Unterstadt

Aus TUEpedia
Version vom 12. Juli 2011, 08:39 Uhr von Planktonissimus (Diskussion | Beiträge) (Headline frei > pix nachrangig gesetzt)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Unterstadt oder Untere Stadt ist die Bezeichnung für den unteren Teil der Altstadt in Abgrenzung zur Oberstadt, dem höhergelegenen Altstadt-Teil rund um die Münzgasse, in dem in früheren Zeiten die reicheren Bürger wohnten. In der Unterstadt waren eher die Ackerbürger, also Winzer, Handwerker und Fuhrleute zuhause - z.B. war der Ammerkanal in der Unterstadt der Abfluss für die hier ansässigen Gerber.

Blick vom Schloss auf die Unterstadt
(in der Mitte: Jakobuskirche)

Lage

Im Zusammenhang mit dem Siedlungsgebiet der Gôgen ist die Unterstadt durch die Kelternstraße im Norden, die Ammergasse im Süden und die Lange Gasse im Osten abgegrenzt. Dieses mundartlich Gôgei oder Gôgerei genannte Gôgenviertel war eine Art Slum oder Ghetto, abgesondert von den wohlhabenderen Handwerkern, Händlern und Akademikern. Die Häuser sind alle deutlich kleiner als in der Oberstadt. Ein Indiz für die Armut, die hier herrschte, ist die Einordnung nahezu aller Häuser in die niedrigsten Steuerklassen.[1]

Ein Gôgen-Witz zum Thema

Eine feine Dame hat sich ins Tübinger Gôgenviertel verirrt und läuft suchend hin und her. Da öffnet sich in einem der oberen Stockwerke eines Hauses ein Fenster und eine Gôgenfrau ruft heraus: "Sia, dô wird fei nergends nôgsoichd!"[2]

Quellen

  1. Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Franz Steiner Verlag, 1996, Seiten 180 und 183.
  2. Peter-Michael Mangold: Gôga - Tübinger Winzer