Theater Lindenhof Melchingen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Das Theater Lindenhof ist Deutschlands erstes und einziges Regionaltheater, das heißt, es wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, drei Landkreisen und hat Theaterpartnerschaften mit zwölf Städten in Baden-Württemberg. Seiner Rechtsform nach war es ein eingetragener Verein, seit 2011 ist der Träger eine Stiftung.

Hervorgegangen aus einer freien Schultheatertruppe, wurde 1981 in Melchingen, einem Stadtteil von Burladingen auf der Schwäbischen Alb, mit der Produktion Semmer Kerle oder koine das eigene Haus im umgebauten Gasthaus Linde eröffnet. Der Lindenhof-Mitbegründer Bernhard Hurm war als Autor und Schauspieler beteiligt. Es ging in dem Stück um das Aufwachsen auf dem Land, um das System Dorf, um das Ausscheren und Anecken.[1] Es war die Geschichte eines Jugendlichen auf dem Land, der an den Verhältnissen zerbricht und Suizid begeht. Ein Paukenschlag, auch ein Tabubruch; Publikum und Presse horchten auf. "Die Geburtsstunde eines Theaters in der Provinz, aber kein Provinztheater und schon gar kein provinzielles Theater", so Thomas Vogel Chefredakteur des SWF damals.[2]

Das Ensemble hat sich mit Inszenierungen von Heinrich von Kleist, Susanne Hinkelbein, Peter Härtling, Shakespeare, Franz Xaver Kroetz und Franz Xaver Ott in 25 Jahren zu einem „Heimattheater, wie es nirgendwo sonst existiert“ (DIE ZEIT 2006) entwickelt.

Auszeichnungen und überregionale Aufmerksamkeit

Das Theater erhielt unter anderen folgende Auszeichnungen:

  • Volkstheaterpreis des Landes Baden-Württemberg,
  • Theaterpreis der Stuttgarter Zeitung,
  • Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen (Oktober 1989) [3] und
  • Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg.
  • 2014: Die Inszenierung Homo Faber gewinnt den begehrten und bundesweit ausgeschriebenen Monica-Bleibtreu-Preis der Privattheatertage in Hamburg.
  • BKM-Preis für kulturelle Bildung für das 2013 aufgeführte Stück »Ein Dorf im Widerstand«. Konzertiertes Spiel zum Mössinger Generalstreik 1933.
  • bitte ergänzen

Es hat sich also fern den Metropolen ein Theater entwickelt, das die schwäbische Sprache und die Dialektik zwischen Heimat und Fremde ins Zentrum seiner Inszenierungen gerückt hat. Oftmals sind es die Randfiguren, die Außenseiter, die das Volkstheater in zahlreichen Uraufführungen auf die Bühne bringt.

Bundesweite Aufmerksamkeit erlangten die Theatermacher mit Freiluftinszenierungen über das Leben Friedrich Hölderlins und dem Theaterspaziergang Die Winterreise, den Peter Härtling für die Melchinger schrieb, sowie der Inszenierung Eine Bahnfahrt und der Raum entschwindet. Etliche Produktionen wurden vom Südwestrundfunk und von 3sat verfilmt. Das Theater Lindenhof war beim internationalen Theaterfestival Theater der Welt 2005 in Stuttgart mit dem Stück von Felix Huby Schwabenblues der einzige deutsche Beitrag.

Seit den 1980er Jahren ist das Theater Lindenhof alle drei Jahre turnusmäßiger Veranstalter des Tübinger Sommertheater.

Geleitet wird das Theater von Stiftungsvorstand Stefan Hallmayer (Intendant) und Christian Burmeister-van Dülmen (Verwaltungsleiter).

Quellen

Weblinks

Zur Artikelgenese

Der Artikel basiert in seinen Anfängen auf dem Wikipedia-Artikel "Theater Lindenhof" von ca. 2012 - siehe Autoren dort.