Lustnau: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [[Stadtteile|Stadtteil]] '''Lustnau''' ist mit knapp 10.000 Einwohnern der größte aller Stadtteile Tübingens. Lustnau verfügt wie der Stadtteil [[Derendingen]] über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.  
Der [[Stadtteile|Stadtteil]] '''Lustnau''' ist mit knapp 10.000 Einwohnern der größte aller Stadtteile Tübingens. Lustnau verfügt wie der Stadtteil [[Derendingen]] über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.  
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== Geschichte  ==
== Geschichte  ==
[[Datei:Lustnau-alt.jpg|thumb|right|330px|Historisches Foto Lustnaus (wohl vor dem Ersten Weltkrieg)]]
[[Datei:Lustnau-alt.jpg|mini|Historisches Foto Lustnaus (wohl vor dem Ersten Weltkrieg)]]  
Lustnau wurde erstmals [[1100]] unter dem Name "Lustnow" erwähnt.  
[[File:Lustnau vom Denzenberg (AK Gebr. Metz ca1930 TPk150).jpg|mini|Lustnau vom [[Denzenberg]], um 1930]]
[[Datei:Gasthaus zur Rose in Lustnau.jpg|mini|Gasthaus und Metzgerei [[Rose (Gaststätte)|zur Rose]] in Lustnau, [[1918]]]]
 
Unter der heutigen [[Ev. Kirche Lustnau|Ev. Kirche]] befinden sich römische oder frühalemannische Baureste, dort gefundene Keramikscherben sind eindeutig römischen Ursprungs. Östlich vom Ortskern (etwa Bereich [[Alte Weberei]]/[[Weiherhaldenstraße]]) lag ein merowingisches Gräberfeld, was auf eine Siedlung aus dieser Zeit schließen lässt.
Erstmals erwähnt wurde Lustnau [[1090]] in der Zwiefalter Chronik unter dem Name "Lustinowe". Die Kirche und Pfarrei St. Martin erscheint in den Quellen erstmalig um das Jahr [[1120]]. Der erste Sakralbau an dieser Stelle wird aber aufgrund archäologischer Forschung wesentlich früher datiert, er entstand vermutlich, wie in [[St.-Gallus-Kirche|Derendingen]], bereits im [[:Kategorie:7. Jahrhundert|7. Jahrhundert]]. <ref>''1496-1996, 500 Jahre Kirche Lustnau''. Tübingen 1996, S. 81, 89 ff.</ref>


Dieser Ort gehörte den Herren von Lustnau – Ministeriale der [[Pfalzgrafen]] von Tübingen. Es wird angenommen, dass sie an der Stelle, die heute als "auf der Burg" bezeichnet wird, ihren Sitz hatten. Die Familie derer von Lustnau ist bis in das Jahr 1466 urkundlich bezeugt. Diese Familie stand in enger Verbindung mit dem [[Bebenhausen|Kloster Bebenhausen]] und übereignete ihm zusammen mit den Pfalzgrafen nach und nach fast den ganzen Ort.
Dieser Ort gehörte den Herren von Lustnau – Ministeriale der [[Pfalzgrafen]] von Tübingen. Es wird angenommen, dass sie an der Stelle, die heute als "auf der Burg" bezeichnet wird, ihren Sitz hatten. Die Familie derer von Lustnau ist bis in das Jahr 1466 urkundlich bezeugt. Diese Familie stand in enger Verbindung mit dem [[Bebenhausen|Kloster Bebenhausen]] und übereignete ihm zusammen mit den Pfalzgrafen nach und nach fast den ganzen Ort.
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Im Mittelalter wurde in Lustnau hauptsächlich Wein- und Ackerbau betrieben. Insbesondere der [[Weinbau]] nahm einen breiten Raum ein. Die Weingärten befanden sich vor allem am [[Herrlesberg/Stäudach|Herrlesberg]], am [[Österberg]] und auch in der [[Neuhalde]].
Im Mittelalter wurde in Lustnau hauptsächlich Wein- und Ackerbau betrieben. Insbesondere der [[Weinbau]] nahm einen breiten Raum ein. Die Weingärten befanden sich vor allem am [[Herrlesberg/Stäudach|Herrlesberg]], am [[Österberg]] und auch in der [[Neuhalde]].


Der [[Lustnauer Klosterhof]] entstand um die Mitte des 13. Jahrhunderts als Wirtschaftshof des Klosters Bebenhausen. Nach der Einführung der Reformation um 1540 verlagerte der Klostervogt von Bebenhausen seinen Dienstsitz in den Klosterhof von Lustnau. Durch die Auflösung des Klosteramtes 1807/08 kam Lustnau später zum Oberamt Tübingen.
Der [[Klosterhof|Lustnauer Klosterhof]] entstand um die Mitte des 13. Jahrhunderts als Wirtschaftshof des Klosters Bebenhausen. Nach der Einführung der [[Reformation]] um 1540 verlagerte der Klostervogt von Bebenhausen seinen Dienstsitz in den Klosterhof von Lustnau. Durch die Auflösung des Klosteramtes 1807/08 kam Lustnau später zum Oberamt Tübingen.


Der Weinbau ging in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurück und wurde durch Hopfenanbau ersetzt. Während des ersten Weltkrieges wurde der Hopfenanbau gänzlich eingestellt. Die landwirtschaftlichen Flächen und ehemaligen Weinberge wurden im 20. Jahrhundert immer mehr bebaut.  
Der Weinbau ging in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurück und wurde durch [[Hopfenanbau]] ersetzt. Während des ersten Weltkrieges wurde der Hopfenanbau gänzlich eingestellt. Die landwirtschaftlichen Flächen und ehemaligen Weinberge wurden im 20. Jahrhundert immer mehr bebaut.  
   
   
[[1934]] erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Tübingen, zu diesem Zeitpunkt hatte Lustnau rund 3.500 Einwohner. <ref>[http://www.tuebingen.de/lustnau#406 Seite zur Geschichte auf tuebingen.de]</ref>  
[[1934]] erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Tübingen, zu diesem Zeitpunkt hatte Lustnau rund 3.500 Einwohner. <ref>[http://www.tuebingen.de/lustnau#406 Seite zur Geschichte auf tuebingen.de]</ref>
 


== Bauprojekt [[Alte Weberei]] (Lustnau-Süd) ==  
== Neues Viertel [[Alte Weberei]] (Lustnau-Süd) ==  
Auf dem Areal der früheren Firmen [[Egeria]] und Queck sowie angrenzenden Gebieten (12,8 ha) im Süden Lustnaus entsteht ein neues Stadtquartier mit Wohnraum für 1000 Menschen und 150 Arbeitsplätzen. Ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb führte im Januar [[2010]] zur Vergabe von zwei zweiten und zwei vierten Preisen. Im April gab eine Jury dem Tübinger Büro Hähnig & Gemmeke den Zuschlag, das auch schon im [[Mühlenviertel]] und [[Neuordnung Zentralcampus der Universität|Zentralcampus-Wettbewerb]] zum Zuge kam (Zweitplatzierter ist das Berliner Büro des Tübinger Architekten Andreas Huhn).  
Auf dem Areal der früheren Firma [[Egeria]] sowie angrenzenden Gebieten (12,8 ha) im Süden Lustnaus entstand 2011-15 ein neues Stadtquartier mit Wohnraum für 1000 Menschen und 150 Arbeitsplätzen. Ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb führte im Januar [[2010]] zur Vergabe von zwei zweiten und zwei vierten Preisen. Im April gab eine Jury dem Tübinger Büro Hähnig & Gemmeke den Zuschlag, das auch schon im [[Mühlenviertel]] und [[Neuordnung Zentralcampus der Universität|Zentralcampus-Wettbewerb]] zum Zuge kam (Zweitplatzierter ist das Berliner Büro des Tübinger Architekten Andreas Huhn).  


Ein Namenswettbewerb für das neue Viertel, an dem sich die Bevölkerung beteiligen konnte, ergab den Namen "[[Alte Weberei]]".  
Ein Namenswettbewerb für das neue Viertel, an dem sich die Bevölkerung beteiligen konnte, ergab den Namen "[[Alte Weberei]]".  


Mit dem Abriss der Fabrikgebäude wurde im März 2010 begonnen, bereits [[2011]] startete die Vermarktung der neugewonnenen Bauflächen.
Mit dem Abriss der Fabrikgebäude wurde im März 2010 begonnen, bereits [[2011]] startete die Vermarktung der neugewonnenen Bauflächen. 2015 war das Viertel weitgehend fertiggestellt. - Eine Bebauung der Brachfläche der ehemaligen Zementfabrik Queck südwestlich der Ammer steht noch aus.  


Zu dem Thema eine Linksammlung:
Zu dem Thema eine Linksammlung:
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* [http://www.tuebingen.de/Dateien/sanierungsgebiet_alte_weberei.pdf Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes „Lustnau Süd“]
* [http://www.tuebingen.de/Dateien/sanierungsgebiet_alte_weberei.pdf Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes „Lustnau Süd“]


 
== [[Denzenberg-Viertel]] ==  
== Denzenberg ==  
Der Südhang des [[Denzenberg]]s (zwischen heutigem [[Nordring]], der [[Bebenhäuser Straße]] und der östlichen [[Wilhelmstraße]], früher [[Lustnauer Allee]]) wurde im Wesentlichen ab ca. 1910 bebaut, von da bis etwa 1940 entstand die "Villenkolonie Denzenberg" mit teilweise architektonisch interessanten Villen und Landhäusern. Dazu fand im November 2009 und Februar 2010 eine Ausstellung des [[Lustnauer Geschichtsverein]]s statt. Deren Informationen und Bilder sind auch in Ausgabe 2 der "[[Lustnauer Chronik]]" enthalten:  ''Villenkolonie Denzenberg - Geschichten, Häuser und Bewohner, Architekten'', 1.Aufl. 2009, 2.Aufl. 2010, Tübingen-Hagelloch: Hepper Printmedien.
Der Südhang des [[Denzenberg]]s (zwischen heutigem [[Nordring]], der [[Bebenhäuser Straße]] und der östlichen [[Wilhelmstraße]], früher [[Lustnauer Allee]]) wurde im Wesentlichen ab ca. 1910 bebaut, von da bis etwa 1940 entstand die "Villenkolonie Denzenberg" mit teilweise architektonisch interessanten Villen und Landhäusern. Dazu fand im November 2009 und Februar 2010 eine Ausstellung des [[Lustnauer Geschichtsverein]]s statt. Deren Informationen und Bilder sind auch in Ausgabe 2 der "[[Lustnauer Chronik]]" enthalten:  ''Villenkolonie Denzenberg - Geschichten, Häuser und Bewohner, Architekten'', 1.Aufl. 2009, 2.Aufl. 2010, Tübingen-Hagelloch: Hepper Printmedien. [http://www.geschichtsverein-lustnau.de/Denze.Dezemb.09.htm] und in [http://www.geschichtsverein-lustnau.de/technrathaus.htm Ausstellung des Lustnauer Geschichtsvereins im Technischen Rathaus].
 


== Herrlesberg / Stäudach ==  
== Herrlesberg / Stäudach ==  
Das Siedlungsgebiet wurde ab Ende der 1980er Jahre neu erschlossen und als reines Wohngebiet gebaut. Es liegt auf der Hochfläche nordöstlich der Lustnauer Ortsmitte und hat ca. 2100 Einwohner. Hier sind das städtische [http://www.tuebingen.de/158/1038/1042/2379/2382kita206.html Kinderhaus Herrlesberg auf www.tuebingen.de] und seit 2009 das genossenschaftlich organisierte Geschäft [http://www.herrlesbergladen.de/ Unser Herrlesbergladen] für Artikel des täglichen Bedarfs.   
Das Siedlungsgebiet wurde ab Ende der 1980er Jahre neu erschlossen und als reines Wohngebiet gebaut. Es liegt auf der Hochfläche nordöstlich der Lustnauer Ortsmitte und hat ca. 2100 Einwohner. Hier sind das städtische [http://www.tuebingen.de/158/1038/1042/2379/2382kita206.html Kinderhaus Herrlesberg auf www.tuebingen.de] und seit 2009 das genossenschaftlich organisierte Geschäft [http://www.herrlesbergladen.de/ Unser Herrlesbergladen] für Artikel des täglichen Bedarfs.   


== Kirchen, Friedhof ==
== Kirchen, Friedhof ==
*[[Ev. Kirche Lustnau]]
*[[Ev. Kirche Lustnau]]
*St.-Petrus-Kirche (kath.)  
*[[St.-Petrus-Kirche]] (kath.)  
*Ev.-methodistische Kirche Lustnau
*Ev.-methodistische Kirche Lustnau
*[[Friedhof Lustnau]]
*[[Friedhof Lustnau]]


== [[Geologischer Lehrpfad Kirnberg]] ==  
== [[Geologischer Lehrpfad Kirnberg]] ==  
1977 angelegt, 2017 erneuert und erweitert


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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
Hier sind alle Artikel der TÜpedia (Orte, Strassen, Ereignisse...) mit direktem Bezug zu Lustnau aufgeführt: [[:Kategorie:Lustnau|Kategorie:Lustnau]]
Hier sind alle Artikel der TÜpedia (Orte, Straßen, Ereignisse...) mit direktem Bezug zu Lustnau aufgeführt: [[:Kategorie:Lustnau|Kategorie:Lustnau]]


== Einkaufszentrum  ==
Das ''Lustnauer Zentrum (LZ)'' an der unteren [[Dorfackerstraße]] ist ein [[1983]] erbautes Geschäftshaus mit:


== Einkaufszentrum  ==
*[[REWE]] Supermarkt  
 
*[[Ina Apotheke]] (bis Anf. 2014 Adams)
Das ''Lustnauer Zentrum (LZ)'' an der unteren Dorfackerstraße ist ein [[1983]] erbautes Geschäftshaus mit:
 
*REWE Supermarkt  
*Adams Apotheke
*Fritz Walter Papier und Spiel - Schreibwaren, Zeitschriften, Tabak, Spielwaren u.a. ([http://www.walter-papier.de www.walter-papier.de])  
*Fritz Walter Papier und Spiel - Schreibwaren, Zeitschriften, Tabak, Spielwaren u.a. ([http://www.walter-papier.de www.walter-papier.de])  
*[[Kreissparkasse]], Filiale Lustnau  
*[[Kreissparkasse]], Filiale Lustnau  
*Bäckerei-Konditorei Gauker
*[[Bäckerei Mayer (Lustnau)]]
*Metzgerei Raiser
*[[Metzgerei Raiser]]
*Arztpraxen
*Arztpraxen, Wohnungen
 
Ein Parkplatz befindet sich direkt gegenüber.
 
 
== Ehemalige Geschäfte und Betriebe ==
[[Datei:Ochsen Lustnau Lufaufnahme.jpg|thumb|right|330px|Ehemaliges Gasthaus Ochsen Lustnau, Luftaufnahme]]
[[Datei:Gasthaus zum Ochsen in Lustnau.jpg|thumb|right|330px|Wintergarten des Gasthauses zum Ochsen in Lustnau Tübingen, vor 1907]]
* [[Brauerei zum Ochsen Carl Heinrich|Brauerei und Gasthaus Zum Ochsen]], [[Dorfackerstraße]]
 
Historische Fotos ehemaliger Lustnauer Geschäfte gibt es auf der Webseite des Lustnauer Geschichtsvereins und im Tagblatt Anzeiger:
 
*[http://www.geschichtsverein-lustnau.de/BaeckerMaurerH.htm Fritz Maurer], Bäckerei, [[Kreuzstraße]] 26
*[http://www.geschichtsverein-lustnau.de/LebensMaurerH.htm Heinrich Maurer], Lebensmittel, [[Kreuzstraße]] 28
*[http://www.tagblatt-anzeiger.de/Home/bilder-und-videos_costart,24_mmid,3824.html#pic Kolonialwarengeschäft von Friedrich Hirn] in der [[Weinbergstraße]] 1.


Ein Parkplatz befindet sich direkt gegenüber.


== Gastronomie  ==
== Gastronomie  ==  
[[Datei:Lustnau bei Tübingen, Gasthof und Metzgerei zur Krone um 1940.jpg|mini|Gasthof und Metzgerei [[Alte Krone Lustnau|zur Krone]] in Lustnau um [[1940]]]]


*Rose  
*[[Rose Lustnau]]
*[[Lustnauer Mühle]]  
*[[Lustnauer Mühle]]
*Hotel Restaurant Alte Krone  
*[[Hotel Restaurant Alte Krone]] 
*Basilikum (früher "Sonne")  
*[[Basilikum (Restaurant)|Basilikum]], gehobene italienische Küche (früher "Sonne")  
*[[HendlHouse]] im ehemaligen [[Wienerwald]]), mit Straßenverkauf und "Sportsbar", früher "[[Zum Adler]]" ([http://hendlhouse.com/tuebingen.htm www.hendlhouse.com/tuebingen.htm])
*[[Hendl Burg]] (im ehemaligen [[Wienerwald]]), mit Straßenverkauf, früher "[[Zum Adler]]"  
*Kowloon China-Restaurant (Vorgängerbau "Zum Hirsch")  
*[[Alpha & Omega]], Sportsbar, im Adler-Gebäude, neu 2016
*Pizzeria Vesuvio
*[[Rokoko (Bar Lustnau)|Rokoko]], Bar, Dorfstraße 1, neu 2018 (früher [[Vesuvio]])  
*Waldhorn ([http://www.waldhorn-lustnau.de www.waldhorn-lustnau.de])
*[[Waldhorn (Lustnau)]], Dorfstraße 88
*[[Trattoria Egeria]], gehobenes italienisches Restaurant, [[Alte Weberei]] ([[Egeriaplatz]]), seit 2015
*[[Viertel Vor]], "Projekt, Laden, Café" (mit Minibäckerei Kräft), Egeriaplatz, seit 2015
*[[Bella Vista]], italienisches Restaurant, [[Stäudach]] 31 ([[Herrlesberg]])  
*[[Goldersbachklause]]
*[[Goldersbachklause]]
*Café Luca — Die Lustnauer Cafébar, Dorfackerstraße 24 ([http://cafebar-luca.de www.cafebar-luca.de])
*[[Backstein]] Bistro & Café, [[Dorfackerstraße]] 24, neu 2017 (ehem. Café Luca — Lustnauer Cafébar)
*[[Pizzeria Da Gigi|Pizzeria Da Giovanni (Da Gigi)]]  
*[[Pizzeria Da Gigi|Pizzeria Da Giovanni (Da Gigi)]], [[Alberstraße]]  
*Roma Pizza-Service (italienisch, indisch, mexikanisch)
*[[Roma Pizza Service]] (italienisch, indisch, mexikanisch, thailändisch u.a.), [[Pfrondorfer Straße]] 2
 
*[[Bäckerei Gehr]] mit Sitzcafé, auch außerhalb, Pfrondorfer Straße 2
*[[Bäckerei Mayer (Lustnau)|Bäckerei Mayer]], mit kleinem Sitzcafé, im Lustnauer Zentrum
*[[Metzgerei Raiser]], auch kleiner Imbiss, im Lustnauer Zentrum
*[[Lustnauer Imbiss]], neu 2019, [[Wilhelmstraße]] 150: Döner, Pizza


== Hotels, Pensionen  ==
== Hotels, Pensionen  ==
 
*[[Hotel Restaurant Alte Krone]]
*Hotel Restaurant Alte Krone  
*[[Hotel Venezia]]
*Hotel Garni Venezia  
*[[Hotel Garni Sand]]  
*[[Hotel Garni Sand]]  
*Pension Tübingen-Lustnau ([http://www.pension-tuebingen-lustnau.de/ www.pension-tuebingen-lustnau.de])
*Pension Tübingen-Lustnau ([http://www.pension-tuebingen-lustnau.de/ www.pension-tuebingen-lustnau.de])
*Hotel Restaurant Barbarina (noch zu Lustnau)
*[[Hotel Barbarina]] (noch zu Lustnau)
*Etablissement "Lust Now!"


== Ehemalige  Gastronomie, Geschäfte und Betriebe ==
[[Datei:Ochsen Lustnau Lufaufnahme.jpg|mini|Ehemaliges Gasthaus Ochsen Lustnau, Luftaufnahme]]
[[Datei:Gasthaus zum Ochsen in Lustnau.jpg|mini|[[Wintergarten]] des Gasthauses zum Ochsen in Lustnau Tübingen, vor [[1907]]]]
*Textilfabrik von [[Emil Max Jope]], 1911-20, daraus entstand die Firma [[Egeria]], bis 1990er Jahre
*Textilfabrik von [[Emil Max Jope|Max Jope (jr.)]], 1921-77, [[Adler-Kreuzung]]
* [[Brauerei zum Ochsen Carl Heinrich|Brauerei und Gasthaus Zum Ochsen]], 1810-1922, [[Dorfackerstraße]]
* [[Zum Adler]], Hotel und Gaststätte, 1774-1980/2007
* Gaststätte zum Hirsch, [[Pfrondorfer Straße]] 2; das Gebäude von [[1665]] wurde [[1983]] abgerissen - im Nachfolgebau war 1993-2015 das China-Restaurant [[Kowloon]], seitdem eine Filiale der [[Bäckerei Gehr]]
* Gaststätte Sonne (seit den 1980er Jahren Restaurant "[[Basilikum]]")
* Gastwirtschaft Bierkeller Lustnau, an der oberen [[Pfrondorfer Straße]] mit Biergarten, bestand 1831 bis mindestens 1950er Jahre
* [[Zimmereifachschule Fritz Kreß]], bis [[1978]]
* [[Was Ihr Wollt]], Laden, um 2009 
* [[Vesuvio - Der Schnitzelmeister]], 2017-18, davor Pizzeria Vesuvio


== Museum ==
Historische Fotos ehemaliger Lustnauer Geschäfte gibt es auf der Webseite des Lustnauer Geschichtsvereins und im Tagblatt-Anzeiger:


[[Heimatmuseum Lustnau]], Dorfstraße 7
*[http://www.geschichtsverein-lustnau.de/BaeckerMaurerH.htm Fritz Maurer], Bäckerei, [[Kreuzstraße]] 26
*[http://www.geschichtsverein-lustnau.de/LebensMaurerH.htm Heinrich Maurer], Lebensmittel, [[Kreuzstraße]] 28
*[http://www.tagblatt-anzeiger.de/Home/bilder-und-videos_costart,24_mmid,3824.html#pic Kolonialwarengeschäft von Friedrich Hirn] in der [[Weinbergstraße#Ehemalige Weinbergstraße in Lustnau|Weinbergstraße]] 1.


== Museum ==
[[Heimatmuseum Lustnau]], [[Dorfstraße]] 7  (geschlossen)


== Vereine  ==
== Vereine  ==  
 
*Lustnauer Geschichtsverein e.V. ([http://www.lustnauer-geschichtsverein.de/ www.lustnauer-geschichtsverein.de]), 2007 gegründet, 2018 aufgelöst
*Lustnauer Geschichtsverein e.V. ([http://www.geschichtsverein-lustnau.de www.geschichtsverein-lustnau.de])
*[[TSV Lustnau|TSV]] Turn- und Sportverein Lustnau 1888 e.V. ([http://www.tsvlustnau.de www.tsvlustnau.de])
*TSV Turn- und Sportverein Lustnau 1888 e.V. ([http://www.tsvlustnau.de www.tsvlustnau.de])
*Musikverein Tübingen-Lustnau e.V. ([http://www.mv-lustnau.eu www.mv-lustnau.eu])
*Musikverein Tübingen-Lustnau e.V. ([http://www.mv-lustnau.eu www.mv-lustnau.eu])
*Liederkranz Lustnau e.V. ([http://www.liederkranz-lustnau.de www.liederkranz-lustnau.de])  
*Liederkranz Lustnau e.V. ([http://www.liederkranz-lustnau.de www.liederkranz-lustnau.de])  
*[[Schwäbischer Albverein]], Ortsgruppe Lustnau ([http://www.schwaebischer-albverein.de/lustnau www.schwaebischer-albverein.de/lustnau])
*[[Schwäbischer Albverein]], Ortsgruppe Lustnau ([http://www.schwaebischer-albverein.de/lustnau www.schwaebischer-albverein.de/lustnau]), Ortsgruppe hat sich aufgelöst
*Etopia e.V. (Wohnprojekt etopia-lustnow) ([http://www.etopia-lustnow.de www.etopia-lustnow.de])
*Etopia e.V. (Wohnprojekt etopia-lustnow) ([http://www.etopia-lustnow.de www.etopia-lustnow.de])
* [[Förderverein der Dorfacker- und Köstlinschule Lustnau e. V.]] ([http://www.dorfackerschule.de/2258739d1a1226506 www.dorfackerschule.de])
* [[Förderverein der Dorfacker- und Köstlinschule Lustnau e. V.]] ([http://www.dorfackerschule.de/2258739d1a1226506 www.dorfackerschule.de])
*Reit- und Fahrverein Lustnau e.V. ([http://www.reitverein-lustnau.de www.reitverein-lustnau.de])
*[[Reit- und Fahrverein Lustnau]] e.V.  
 
*[https://stadtteilbauernhof-lustnau.de/ Stadtteilbauernhof Lustnau e.V.]


== Jahrhunderthochwasser ==
== Jahrhunderthochwasser ==
Am [[08.Juli]] [[1987]] wurde Lustnau nach [[1955]] und [[1978]] wiederholt von einem Jahrhunderthochwasser getroffen.<ref>[http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_22230.html Seite der Stadtverwaltung zum Hochwasserschutz]</ref><ref>[http://www.alternative-liste.de/fraktion/mittwochspalte-160703.html Kommentar der Grün- alternativen Liste (16. Juli 2003)]</ref> <br>Seit [[2005]] ist ein Vorwarnsystem mit drei Regenschreibern im [[Schönbuch]] und zwei Pegelmessanlagen am [[Goldersbach]] installiert. Die automatisch registrierten Niederschlags- und Abflussmengen werden von der Landesanstalt für Umwelt in Karlsruhe abgerufen.<ref>[http://www.hvz.lubw.baden-wuerttemberg.de/ Diverse Pegelkarten und Hochwasserfrühwarnung für Einzugsgebiete < 200km²]</ref>
Am [[8. Juli]] [[1987]] wurde Lustnau nach [[1955]] und [[1978]] wiederholt von einem Jahrhunderthochwasser getroffen.<ref>[http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_22230.html Seite der Stadtverwaltung zum Hochwasserschutz]</ref><ref>[http://www.alternative-liste.de/fraktion/mittwochspalte-160703.html Kommentar der Grün- alternativen Liste (16. Juli 2003)]</ref> <br>Seit [[2005]] ist ein Vorwarnsystem mit drei Regenschreibern im [[Schönbuch]] und zwei Pegelmessanlagen am [[Goldersbach]] installiert. Die automatisch registrierten Niederschlags- und Abflussmengen werden von der Landesanstalt für Umwelt in Karlsruhe abgerufen.<ref>[http://www.hvz.lubw.baden-wuerttemberg.de/ Diverse Pegelkarten und Hochwasserfrühwarnung für Einzugsgebiete < 200km²]</ref>
Erst [[2008]] wurden die städtischen Pläne, im [[Goldersbach]]tal einen Damm und zwei Rückhaltbecken anzulegen durch das [[Landratsamt]] genehmigt. Zwischen [[Bebenhausen]] und Lustnau sollen bei Hochwasser gezielt Flächen überflutet werden. Die Kosten für das Bauvorhaben wurden auf 3,7-Millionen Euro geschätzt.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Hochwasserschutz-kommt-Landratsamt-genehmigt-Planung-_arid,54217.html ''Landratsamt genehmig Planung'' (31.12.2008)]</ref><br>
Erst [[2008]] wurden die städtischen Pläne, im [[Goldersbach]]tal einen Damm und zwei Rückhaltbecken anzulegen durch das [[Landratsamt]] genehmigt. Zwischen [[Bebenhausen]] und Lustnau sollen bei Hochwasser gezielt Flächen überflutet werden. Die Kosten für das Bauvorhaben wurden auf 3,7 Millionen Euro geschätzt.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Hochwasserschutz-kommt-Landratsamt-genehmigt-Planung-_arid,54217.html ''Landratsamt genehmig Planung'' (31.12.2008)]</ref><br>
24 Jahre nach dem letzten Hochwasser wurden die Pläne am 11.Mai 2011 durch den historischen Baggerbiss ([[Oberbürgermeister]] Boris Palmer und [[Regierungspräsidium]]s-Chef Hermann Strampfer) umgesetzt. Der 4,20 Meter hohe und am Fuß bis zu 40 Meter breite Dammbau befindet sich ca. 50 Meter vor dem [[Lustnauer Klosterhof]] an der Ortsausfahrt Richtung [[Bebenhausen]] und erstreckt sich in einer Breite von 200 Metern. An der [[Bebenhäuser Straße]] (L 1208) wird der Damm bei Hochwasser von der Feuerwehr mit einem 4 Meter hohen und 16,50 Meter breiten Schiebetor abgeriegelt.
24 Jahre nach dem letzten Hochwasser wurden die Pläne am 11.Mai 2011 durch den historischen Baggerbiss ([[Oberbürgermeister]] Boris Palmer und [[Regierungspräsidium]]s-Chef Hermann Strampfer) umgesetzt. Der 4,20 Meter hohe und am Fuß bis zu 40 Meter breite [[Lustnauer Damm]] befindet sich ca. 50 Meter vor dem [[Klosterhof|Lustnauer Klosterhof]] an der Ortsausfahrt Richtung [[Bebenhausen]] und erstreckt sich in einer Breite von 200 Metern. An der [[Bebenhäuser Straße]] (L 1208) wird der Damm bei Hochwasser von der Feuerwehr mit einem 4 Meter hohen und 16,50 Meter breiten Schiebetor abgeriegelt.
Die Gesamtkosten für den [[Hochwasserschutz]] belaufen sich inzwischen auf geschätzte fünf Millionen Euro.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Bagger-Biss-fuer-vier-Meter-hohen-Erdwall-_arid,133975.html ''Lustnau wird vor Goldersbach geschützt'' (12.05.2011)]</ref>
Die Gesamtkosten für den [[Hochwasserschutz]] belaufen sich inzwischen auf geschätzte fünf Millionen Euro.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Bagger-Biss-fuer-vier-Meter-hohen-Erdwall-_arid,133975.html ''Lustnau wird vor Goldersbach geschützt'' (12.05.2011)]</ref>


== Vom Österberg und aus der Luft  ==


== Aus der Luft  ==
[[Datei:Lustnau im Winter.JPG|mini|Lustnau im Winter [[2011]]/[[2012|12]] vom Österberg aus aufgenommen]]
 
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== Quellen ==
== Quellen ==
<references/>
<references/>
   
   
 
== Weblinks  ==  
== Weblinks  ==
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Lustnau Die deutsche Wikipedia über Lustnau]   
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Lustnau Die deutsche Wikipedia über Lustnau]   
*[http://www.tuebingen.de/lustnau www.tuebingen.de/lustnau]  
*[http://www.tuebingen.de/lustnau www.tuebingen.de/lustnau]  
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*[http://www.lustnau.info/ Private Webseite über Lustnau mit vielen Informationen und Bildern]
*[http://www.lustnau.info/ Private Webseite über Lustnau mit vielen Informationen und Bildern]
*[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Planen-statt-feiern-_arid,80899.html Presseartikel zur Jubiläumsveranstaltung 75 Jahre Eingemeindung (2009) ]
*[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Planen-statt-feiern-_arid,80899.html Presseartikel zur Jubiläumsveranstaltung 75 Jahre Eingemeindung (2009) ]
*[http://www.geschichtsverein-lustnau.de/vereinsgeschichte.htm Lustnauer Geschichtsverein e.V.]
*[http://www.lustnauer-geschichtsverein.de/ Lustnauer Geschichtsverein e.V.]






[[Category:Stadtteil]] [[Category:Ortsteil]] [[Category:Lustnau]]
[[Category:Stadtteil]] [[Category:Ortsteil]] [[Category:Lustnau|!]]

Version vom 12. Juli 2019, 18:58 Uhr


Der Stadtteil Lustnau ist mit knapp 10.000 Einwohnern der größte aller Stadtteile Tübingens. Lustnau verfügt wie der Stadtteil Derendingen über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.

Wappen Lustnau.png
Lustnau
Stadtteil von: Tübingen
Landkreis: Tübingen
Koordinaten: 48° 31′ 57″ N, 9° 4′ 54″ O
Höhe:
Fläche: 14,3 km²
Einwohner: 9.969
Stand: 30. Juni 2010
Postleitzahl: 72074
Vorwahl: 07071
Eingemeindung: 1. April 1934
Gemeindeschlüssel: 08416041
Stadtteilgliederung:
Adresse der
Stadtverwaltung:
Steige 14
72074 Tübingen
Webpräsenz:
: [[]]


Gliederung

Lustnau ist in folgende Stadtteilviertel unterteilt:

Karte Tübingen Stadtteil Lustnau.png


Geschichte

Historisches Foto Lustnaus (wohl vor dem Ersten Weltkrieg)
Lustnau vom Denzenberg, um 1930
Gasthaus und Metzgerei zur Rose in Lustnau, 1918

Unter der heutigen Ev. Kirche befinden sich römische oder frühalemannische Baureste, dort gefundene Keramikscherben sind eindeutig römischen Ursprungs. Östlich vom Ortskern (etwa Bereich Alte Weberei/Weiherhaldenstraße) lag ein merowingisches Gräberfeld, was auf eine Siedlung aus dieser Zeit schließen lässt. Erstmals erwähnt wurde Lustnau 1090 in der Zwiefalter Chronik unter dem Name "Lustinowe". Die Kirche und Pfarrei St. Martin erscheint in den Quellen erstmalig um das Jahr 1120. Der erste Sakralbau an dieser Stelle wird aber aufgrund archäologischer Forschung wesentlich früher datiert, er entstand vermutlich, wie in Derendingen, bereits im 7. Jahrhundert. [1]

Dieser Ort gehörte den Herren von Lustnau – Ministeriale der Pfalzgrafen von Tübingen. Es wird angenommen, dass sie an der Stelle, die heute als "auf der Burg" bezeichnet wird, ihren Sitz hatten. Die Familie derer von Lustnau ist bis in das Jahr 1466 urkundlich bezeugt. Diese Familie stand in enger Verbindung mit dem Kloster Bebenhausen und übereignete ihm zusammen mit den Pfalzgrafen nach und nach fast den ganzen Ort.

Im Mittelalter wurde in Lustnau hauptsächlich Wein- und Ackerbau betrieben. Insbesondere der Weinbau nahm einen breiten Raum ein. Die Weingärten befanden sich vor allem am Herrlesberg, am Österberg und auch in der Neuhalde.

Der Lustnauer Klosterhof entstand um die Mitte des 13. Jahrhunderts als Wirtschaftshof des Klosters Bebenhausen. Nach der Einführung der Reformation um 1540 verlagerte der Klostervogt von Bebenhausen seinen Dienstsitz in den Klosterhof von Lustnau. Durch die Auflösung des Klosteramtes 1807/08 kam Lustnau später zum Oberamt Tübingen.

Der Weinbau ging in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurück und wurde durch Hopfenanbau ersetzt. Während des ersten Weltkrieges wurde der Hopfenanbau gänzlich eingestellt. Die landwirtschaftlichen Flächen und ehemaligen Weinberge wurden im 20. Jahrhundert immer mehr bebaut.

1934 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Tübingen, zu diesem Zeitpunkt hatte Lustnau rund 3.500 Einwohner. [2]

Neues Viertel Alte Weberei (Lustnau-Süd)

Auf dem Areal der früheren Firma Egeria sowie angrenzenden Gebieten (12,8 ha) im Süden Lustnaus entstand 2011-15 ein neues Stadtquartier mit Wohnraum für 1000 Menschen und 150 Arbeitsplätzen. Ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb führte im Januar 2010 zur Vergabe von zwei zweiten und zwei vierten Preisen. Im April gab eine Jury dem Tübinger Büro Hähnig & Gemmeke den Zuschlag, das auch schon im Mühlenviertel und Zentralcampus-Wettbewerb zum Zuge kam (Zweitplatzierter ist das Berliner Büro des Tübinger Architekten Andreas Huhn).

Ein Namenswettbewerb für das neue Viertel, an dem sich die Bevölkerung beteiligen konnte, ergab den Namen "Alte Weberei".

Mit dem Abriss der Fabrikgebäude wurde im März 2010 begonnen, bereits 2011 startete die Vermarktung der neugewonnenen Bauflächen. 2015 war das Viertel weitgehend fertiggestellt. - Eine Bebauung der Brachfläche der ehemaligen Zementfabrik Queck südwestlich der Ammer steht noch aus.

Zu dem Thema eine Linksammlung:

Denzenberg-Viertel

Der Südhang des Denzenbergs (zwischen heutigem Nordring, der Bebenhäuser Straße und der östlichen Wilhelmstraße, früher Lustnauer Allee) wurde im Wesentlichen ab ca. 1910 bebaut, von da bis etwa 1940 entstand die "Villenkolonie Denzenberg" mit teilweise architektonisch interessanten Villen und Landhäusern. Dazu fand im November 2009 und Februar 2010 eine Ausstellung des Lustnauer Geschichtsvereins statt. Deren Informationen und Bilder sind auch in Ausgabe 2 der "Lustnauer Chronik" enthalten: Villenkolonie Denzenberg - Geschichten, Häuser und Bewohner, Architekten, 1.Aufl. 2009, 2.Aufl. 2010, Tübingen-Hagelloch: Hepper Printmedien.

Herrlesberg / Stäudach

Das Siedlungsgebiet wurde ab Ende der 1980er Jahre neu erschlossen und als reines Wohngebiet gebaut. Es liegt auf der Hochfläche nordöstlich der Lustnauer Ortsmitte und hat ca. 2100 Einwohner. Hier sind das städtische Kinderhaus Herrlesberg auf www.tuebingen.de und seit 2009 das genossenschaftlich organisierte Geschäft Unser Herrlesbergladen für Artikel des täglichen Bedarfs.

Kirchen, Friedhof

Geologischer Lehrpfad Kirnberg

1977 angelegt, 2017 erneuert und erweitert


Siehe auch

Hier sind alle Artikel der TÜpedia (Orte, Straßen, Ereignisse...) mit direktem Bezug zu Lustnau aufgeführt: Kategorie:Lustnau

Einkaufszentrum

Das Lustnauer Zentrum (LZ) an der unteren Dorfackerstraße ist ein 1983 erbautes Geschäftshaus mit:

Ein Parkplatz befindet sich direkt gegenüber.

Gastronomie

Gasthof und Metzgerei zur Krone in Lustnau um 1940

Hotels, Pensionen

Ehemalige Gastronomie, Geschäfte und Betriebe

Ehemaliges Gasthaus Ochsen Lustnau, Luftaufnahme
Wintergarten des Gasthauses zum Ochsen in Lustnau Tübingen, vor 1907

Historische Fotos ehemaliger Lustnauer Geschäfte gibt es auf der Webseite des Lustnauer Geschichtsvereins und im Tagblatt-Anzeiger:

Museum

Heimatmuseum Lustnau, Dorfstraße 7 (geschlossen)

Vereine

Jahrhunderthochwasser

Am 8. Juli 1987 wurde Lustnau nach 1955 und 1978 wiederholt von einem Jahrhunderthochwasser getroffen.[3][4]
Seit 2005 ist ein Vorwarnsystem mit drei Regenschreibern im Schönbuch und zwei Pegelmessanlagen am Goldersbach installiert. Die automatisch registrierten Niederschlags- und Abflussmengen werden von der Landesanstalt für Umwelt in Karlsruhe abgerufen.[5] Erst 2008 wurden die städtischen Pläne, im Goldersbachtal einen Damm und zwei Rückhaltbecken anzulegen durch das Landratsamt genehmigt. Zwischen Bebenhausen und Lustnau sollen bei Hochwasser gezielt Flächen überflutet werden. Die Kosten für das Bauvorhaben wurden auf 3,7 Millionen Euro geschätzt.[6]
24 Jahre nach dem letzten Hochwasser wurden die Pläne am 11.Mai 2011 durch den historischen Baggerbiss (Oberbürgermeister Boris Palmer und Regierungspräsidiums-Chef Hermann Strampfer) umgesetzt. Der 4,20 Meter hohe und am Fuß bis zu 40 Meter breite Lustnauer Damm befindet sich ca. 50 Meter vor dem Lustnauer Klosterhof an der Ortsausfahrt Richtung Bebenhausen und erstreckt sich in einer Breite von 200 Metern. An der Bebenhäuser Straße (L 1208) wird der Damm bei Hochwasser von der Feuerwehr mit einem 4 Meter hohen und 16,50 Meter breiten Schiebetor abgeriegelt. Die Gesamtkosten für den Hochwasserschutz belaufen sich inzwischen auf geschätzte fünf Millionen Euro.[7]

Vom Österberg und aus der Luft

Lustnau im Winter 2011/12 vom Österberg aus aufgenommen
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Quellen

Weblinks