Landsmannschaft Schottland Tübingen

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Landsmannschaft Schottland
Studentenverbindung Vereinigung
AdresseSchwabstraße 20
72074 Tübingen
Öffnungszeiten24h, rund um die Uhr
Telefon07071.6391200
Webhttps://schottland-tuebingen.de
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Turm und Giebel, Sommer 2010
Westseite im Abendlicht, Herbst 2010. - (Dieser Blick auf die Westseite des Hauses war nur vorübergehend möglich, nach Abriss des Nachbarhauses und vor dessen Neubau.)
Das Schottlandhaus auf dem Österberg noch "allein auf weiter Flur", nur der Kaiser-Wilhelm-Turm steht bereits.
Foto kurz nach Fertigstellung des Hauses.
Gesamtansicht von Südwesten, bald nach Fertigstellung
Schottenhaus nach dem Anbau 1930


Die Landsmannschaft Schottland ist eine Studentenverbindung, die 1849 an der Universität Tübingen gestiftet wurde.[1][2] Ihre Mitglieder werden „Schotten“ genannt.

Schottland trägt die Farben blau-gold-rot mit goldener Perkussion, dazu wird eine blaue Mütze getragen. Im Sommersemester besteht die Option, einen blauen Seidenstürmer zu tragen. Die Füchse tragen ein Band in den Farben blau-rot, ebenfalls mit goldener Perkussion. Die Farben wurden in Reminiszenz an die Farben des schottischen Königshauses Stuart gewählt.

Der Wappenschild ist geviert und mit einem Mittelschild belegt. Es zeigt heraldisch rechts oben eine goldene Leier, durchstreckt von einem weißen Rotulus. Links oben das Bundeszeichen mit gekreuzten Korbschlägern im Laubkranz sowie die Anfangsbuchstaben V.A.F.V. des Mottos Vera amicitia fructus virtutis („Wahre Freundschaft ist die Frucht der Tugend“). Rechts unten zeigt es in blau eine goldene Laubkrone, auf der ein rechts laufender roter Löwe („Lion Rampant“) steht, der in der rechten Pranke ein silbernes Schwert mit goldenem Griff über sich hält. Links unten im sechsfach geteilten Feld die Farben. Der Mittelschild enthält Schwarz in Weiß den Zirkel.

Die vom Liberalismus geprägte Constitution „deren Fundament Freundschaft ist“ sieht neben der akademischen Leistung, die Verpflichtung jedes Einzelnen den eigenen – als gut erkannten – Überzeugungen zu folgen, eindeutig Stellung zu nehmen und danach zu handeln, gleichgültig, wie die Umwelt darauf reagiert. Sowohl politische als auch religiöse Tendenzen liegen ihr fern.


Anfänge, Name

Die heutige Landsmannschaft Schottland ist zurückzuführen auf eine regelmäßige Zusammenkunft von Studenten aus Marbach am Neckar. Am 19. November 1849 wurde der Beschluss gefasst, dem bislang formlos tagenden "Kränzchen" eine organisatorische Grundlage zu geben, insofern gilt dieser Tag als Stiftungsdatum. Der Name Marbacia, den sich die Gesellschaft inoffiziell beigelegt hatte, wurde nach außen hin nicht bekannt. Im Sommersemester 1850 wurde das Kneiplokal vom "Rene" in die "Schottei" verlegt, die nach ihrem Inhaber Carl Schott benannt war. Auf einem Convent im Juni 1852 wurde beschlossen, dass sich die Gesellschaft einen offiziellen Namen zulegt. Der Name Schottland war schon bald nach der Verlegung der Kneipe in die "Schottei" aufgetaucht und die Bezeichnungen Schotten, Schottland, Schottländer beziehungsweise Schottlandia hatten sich in Tübingen bereits etabliert, in Folge dessen nannte sich die Gesellschaft fortan Schottland. [3]


Haus

Um die Jahrhundertwende traf man sich vor allem in der Wirtschaft zum Hanskarle. 1902 beschloss man, ein eigenes Haus zu errichten und konnte ein Grundstück auf dem hier noch weitgehend unbebauten Österberg erwerben. Das wie eine alte Ritterburg anmutende Gebäude wurde 1903-05 von Architekt Arthur Müller, Stuttgart erbaut.

"Die Umfassungen des Hauses wurden, unter Verwendung von Aldinger und Dettenhäuser Sandsteinen für die Architekturteile, gänzlich mit Pfrondorfer Sandsteinquadern in rauhen Bossen mit Ziegelsteinhintermauerung ausgeführt. Die Architektur zeigt die Formen der Frührenaissance, wobei auf Einfachheit, gute Verhältnisse und Gruppierung besonderer Wert gelegt wurde. Wie im Äußeren hat das Haus auch im Inneren eine einfach-vornehme Ausstattung erhalten. ... Erwähnt seien die hohen Wandvertäfelungen und die schönen Holzdecken im [alten] Kneipsaal und Konventzimmer." [4]
Der Spitzbogenfries in der Fassade ist eine Reminiszenz an die Spätgotik.

1928-30 erhielt das Haus einen eingeschossigen Anbau für einen größeren Kneipsaal und eine neue Terrasse. Architekt war nach 25 Jahren erneut Arthur Müller. Der neue Anbau übernimmt nicht den Stil des Altbaus, aber passt sich durch das verwendete gleiche Material optisch an das vorhandene Gebäude an. 1957 erfolgte ein weiterer innerer Umbau.


Einige Mitglieder

  • Eugen Heck (1897–1987), Oberstudienrat am Kepler-Gymnasium, leistete Pionierarbeit in der deutsch-französischen Beziehung im Schulwesen
  • Friedrich von Riekert (1841–1900), Reichstagsabgeordneter; Wurde in Lustnau geboren und wuchs in Tübingen auf
  • Christian Waiblinger (1884-1980), Weingärtner


Weitere Bilder


Literatur

  • Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung. Contubernium - Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte Bd. 44. Sigmaringen 1996 ISBN 3-51508-022-8


Quellen

  1. Werner Kratsch: Das Verbindungswesen in Tübingen. Gulde-Druck, Tübingen 1977, S. 57 f.
  2. Paul Wentzcke: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. III. Band: Die Zeit des Progresses. Von 1833 bis 1859. Heidelberg 1965, ISBN 3-8253-1343-3, S. 207.
  3. Wikipedia: Landsmannschaft Schottland
  4. Neudeutsche Bauzeitung, Illustrierte Wochenschrift für Architektur und Bautechnik, Jg. 1907, Leipzig: Kühnels Verlag, S. 298 f.


Weblinks