Löwen-Kino: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Ergänzt!!)
Zeile 11: Zeile 11:
„Fünf Kopfhöranlagen für Schwerhörige, deren Lautstärke je nach Wunsch reguliert werden kann, sorgen dafür, dass selbst solche Gebrechliche in Zukunft sich für einen Tonfilm interessieren können.“„Die kleine Galerie ist verschwunden, den Raum darunter ziert ein Brunnen unseres Tübinger Bildhauers [[Ugge Bärtle]], der nicht nur ein das Gesamtbild belebendes Beiwerk darstellt, sondern durch sein fließendes Wasser die Luftfeuchtigkeit günstig reguliert.“ Berichtet das [[Schwäbisches Tagblatt|Schwäbische Tagblatt]] zur Eröffnung.
„Fünf Kopfhöranlagen für Schwerhörige, deren Lautstärke je nach Wunsch reguliert werden kann, sorgen dafür, dass selbst solche Gebrechliche in Zukunft sich für einen Tonfilm interessieren können.“„Die kleine Galerie ist verschwunden, den Raum darunter ziert ein Brunnen unseres Tübinger Bildhauers [[Ugge Bärtle]], der nicht nur ein das Gesamtbild belebendes Beiwerk darstellt, sondern durch sein fließendes Wasser die Luftfeuchtigkeit günstig reguliert.“ Berichtet das [[Schwäbisches Tagblatt|Schwäbische Tagblatt]] zur Eröffnung.


[[1958]] übernahm die Tochter des Löwen-Besitzers Hermann Reichart, Julie Reichart, später verheiratete Rebscher, das Kino. Sie hatte vorher bereits ein großes Lichtspieltheater geleitet und Erfahrung als Filmvorführerin. Beim damaligen Umbau, von Walter Bärtle durchgeführt, bekam der Kinosaal im ersten Stock einen anderen Zugang als die Gaststätte unten, die Treppe wurde breiter, das Foyer größer. Zur Eröffnung lief am 8. Mai „Zeugin der Anklage“ mit Charles Laughton und Marlene Dietrich. 1985 verkaufte Julie Reichart aus gesundheitlichen Gründen den Löwen an Vereinigte Lichtspiele Kurt Lamm. <ref>Quelle: "Der Löwe macht seine Augen zu" in: [[Schwäbisches Tagblatt]] (30.12.2006)[http://www.zeit-zeugnisse.de/Home/index_artikel,-Der-Loewe-macht-seine-Augen-zu-_arid,292161.html]</ref>
[[1958]] übernahm die Tochter des Löwen-Besitzers Hermann Reichart, Julie Reichart, später verheiratete Rebscher, das Kino. Sie hatte vorher bereits ein großes Lichtspieltheater geleitet und Erfahrung als Filmvorführerin. Beim damaligen Umbau, von Walter Bärtle durchgeführt, bekam der Kinosaal im ersten Stock einen anderen Zugang als die Gaststätte unten, die Treppe wurde breiter, das Foyer größer. Zur Eröffnung lief am 8. Mai „Zeugin der Anklage“ mit Charles Laughton und Marlene Dietrich. 1985 verkaufte Julie Reichart aus gesundheitlichen Gründen den Löwen an Vereinigte Lichtspiele [[Kurt Lamm]].<ref>Quelle: "Der Löwe macht seine Augen zu" in: [[Schwäbisches Tagblatt]] (30.12.2006)[http://www.zeit-zeugnisse.de/Home/index_artikel,-Der-Loewe-macht-seine-Augen-zu-_arid,292161.html]</ref>
[[2006]] muss das Kino geschlossen werden, ein Jahr später kaufte die [[GWG]] das Gebäude im Auftrag der Stadt. Da für einen Umbau das Geld fehlte, wurde der Saal in den vergangenen Jahren nur selten für Kleinkunstveranstaltungen genutzt. Wer im Löwen spielen wollte, musste die eigene Licht- und Tontechnik mitbringen.
[[2006]] muss das Kino geschlossen werden, ein Jahr später kaufte die [[GWG]] das Gebäude im Auftrag der Stadt. Da für einen Umbau das Geld fehlte, wurde der Saal in den vergangenen Jahren nur selten für Kleinkunstveranstaltungen genutzt. Wer im Löwen spielen wollte, musste die eigene Licht- und Tontechnik mitbringen.



Version vom 16. Oktober 2015, 22:53 Uhr

Blick von der Kornhausstraße (April 2010)
Blick von der Rathausgasse (April 2010)

Das Kino-Löwen in der Kornhausstraße 5 in der Altstadt ist seit einigen Jahren leider nicht mehr als Kino aktiv. Das Innere des im ersten Stock sich befindenden Kinos ist im fast authentischen Stil der 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts gehalten. Im Erdgeschoss befand sich früher "Seuffer's Büchermarkt", seit Juni 2013 und bis 2015 ist dort das "Pop up outlet". Danach soll das gesamte Gebäude saniert werden.


Historie

Die geschichtliche Überlieferung der Traditionsgaststätte und Brauerei Löwen reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Das Gebäude mit der alten Tübinger Gaststätte war um 1900 von der Lustnauer Brauerei zum Ochsen Carl Heinrich gekauft und umgebaut worden, hatte mehrfache Besitzerwechsel und wurde schließlich 1926 vom Herrenberger Hermann Reichart gekauft. Der Saal des Gasthauses war einer der wichtigsten Versammlungsorte der Tübinger Arbeiterbewegung. Noch in den 30er Jahren wurde im Löwen "Agitprop"-Theater gespielt.

Robert und Mathilde Mayer mieteten ihn Im Sommer 1948. Robert Mayer war Vorführer und zuletzt Geschäftsführer in den Tübinger Kinos Museum und Hirsch. Der Löwensaal im ersten Stock wird zur „Neue Filmbühne Löwen“ mit 400 Klappsitzen umgebaut und am 26. Januar 1949 eröffnet. [1]. „Fünf Kopfhöranlagen für Schwerhörige, deren Lautstärke je nach Wunsch reguliert werden kann, sorgen dafür, dass selbst solche Gebrechliche in Zukunft sich für einen Tonfilm interessieren können.“„Die kleine Galerie ist verschwunden, den Raum darunter ziert ein Brunnen unseres Tübinger Bildhauers Ugge Bärtle, der nicht nur ein das Gesamtbild belebendes Beiwerk darstellt, sondern durch sein fließendes Wasser die Luftfeuchtigkeit günstig reguliert.“ Berichtet das Schwäbische Tagblatt zur Eröffnung.

1958 übernahm die Tochter des Löwen-Besitzers Hermann Reichart, Julie Reichart, später verheiratete Rebscher, das Kino. Sie hatte vorher bereits ein großes Lichtspieltheater geleitet und Erfahrung als Filmvorführerin. Beim damaligen Umbau, von Walter Bärtle durchgeführt, bekam der Kinosaal im ersten Stock einen anderen Zugang als die Gaststätte unten, die Treppe wurde breiter, das Foyer größer. Zur Eröffnung lief am 8. Mai „Zeugin der Anklage“ mit Charles Laughton und Marlene Dietrich. 1985 verkaufte Julie Reichart aus gesundheitlichen Gründen den Löwen an Vereinigte Lichtspiele Kurt Lamm.[2] 2006 muss das Kino geschlossen werden, ein Jahr später kaufte die GWG das Gebäude im Auftrag der Stadt. Da für einen Umbau das Geld fehlte, wurde der Saal in den vergangenen Jahren nur selten für Kleinkunstveranstaltungen genutzt. Wer im Löwen spielen wollte, musste die eigene Licht- und Tontechnik mitbringen.

Neues Nutzungskonzept

Seit 2010 wird der Löwen vom Tübinger Zimmertheater und dem Fachbereich Kultur der Stadt Tübingen als Kleinkunstbühne genutzt. Um die Bedingungen ein wenig zu verbessern, wurde die Bühne ab 2010 provisorisch mit bereits vorhandenen Bühnenelementen erweitert. Um dafür Platz zu schaffen, sind rund 40 Kinosessel ausgebaut worden; übrig bleiben rund 200 Sitzplätze. Der Raum kann für Veranstaltungen mit geringerer Zuschauerzahl durch einen Vorhang geteilt werden. Zu den sparsamen Verbesserungen gehört auch die Ausstattung mit Lautsprechern, welche in der Paul Horn-Arena nicht mehr benötigt werden. Für die Ausstattung mit Mischpulten, kompletter Lichttechnik, zwei Vorhängen und sonstiger technischer Ausstattung setzt das Kulturamt rund 15.000 Euro ein. Im zweiten Obergeschoss des Löwen befinden sich vier Büroräume. Zwei davon werden als Künstlergarderobe genutzt, die übrigen beiden werden zukünftig an den Verein Arabischer Studenten und Akademiker vermietet, die dort ihre Projekte vorbereiten, insbesondere auch das Arabische Filmfestival oder zukünftige kulturelle und Bildungsprojekte mit dem „Cinema Jenin“, dem Cuneo Center for Peace von Ismail Khatib und dem Freedom-Theater in Jenin. [3]

Kinodaten

  • 1949 Neue Filmbühne „Löwen" Kornhausstr. 5, Tel. 2381 Tbgn. Inh.: Math. Maier, Tübingen, Collegiumsgasse 8, Tel. 2381. Mit Dia 7 Tage Pl. 410
  • 1950 Neue Filmbühne „Löwen" Kornhausstr. 5, Tel. 2381; I: Robert Mayer, Tübingen, Collegiumsgasse 8. 450 PL. 7 Tg., 3—4 V., Dia; App.: Bauer B 8, Vst.: Eurodyn, Str.: 220/380 Volt. 45 Amp.; Bühne 7x3,5x4; Th. ja,
  • 1952 Neue Filmbühne „Löwen" Kornhausstr. 5, Tel. 2 381, Bhf.: Hauptbahnhof Tübingen, Tel. 2 381, I. u. Gf. Robert Mayer, Tübingen, Schloßbergstraße 24. PI. 450, 7 Tg, 21—25 V, tön. Dia, App. Bauer B 8, Vst. Euronor-Klangfilm, Str. Volt, 75 Amp, Bühne 7x5x4, Th. ja.
  • 1953 Neue Filmbühne Kornhausstr. 5, Tel. 23 81, I. u. Gf. Mathilde Mayer, Schloßbergstr. 24 PI. 450, 7 Tg., 25 V., tön. Dia, App. Bauer B 8, Vst. Euronor-Klangfilm, Str. D. 220/380 Volt, 75 Amp., Bühne 7x5x4, Th. ja
  • 1955 kein Eintrag
  • 1956 Filmbühne Löwen Kornhausstr. 5, Tel: 2381, Postanschr: desgl., I: Frau Math. Mayer, Priv. -Anschr: Schloßbergstr. 24 Pl.: 400, Best: Schröder & Henzelmann, Klappsitze, 7 Tg., 27 V., tön. Dia, App: Bauer B 8, Verst: Klangfilm, Str: D. 380Volt, 55 Amp., Bildsyst: Normal, Breitwand, Bühne: 5x3x3, Th.
  • 1956N Filmbühne Löwen Kornhausstr. 5 - Änd: 28 V., Erg: Bild- u. Tonsyst. CinemaScope, Lichtton
  • 1957 Filmbühne Löwen Kornhausstr. 5, Tel: 2381, Postanschr: Postfach 628, I: Frau Math. Mayer, Priv.-Anschr: Schloßbergstr. 24 Pl: 400, Best: Schröder &. Henzelmann, Klappsitze, 7 Tg., 28 V., tön. Dia, App: Bauer B 8, Verst: Klangfilm, Bild- u. Tonsyst: CS 1 KL, Gr.-Verh: 1:2,35
  • 1958-1960 lein Eintrag
  • 1961 Filmtheater Löwen Kornhausstr. 5, Tel: 2410, Vers.-Bf: Bhf. Tübingen-Hbf, I: Hermann Reichart, Gf: Julie Reichart PI: 315, Best: Kamphöner, Hoch- u. Flachpolster, 7 Tg, 28-30 V, 2 Mat.-/Spätvorst, FKTg: Donnerstag, tön. Dia, App: Bauer B 11, Lichtquelle: Xenon, Verst: Klangfilm, Lautspr: Klangfilm-Breitstrahler, Bild- u. Tonsyst: Sc, 1 KL
  • 1962 Filmtheater Löwen Kornhausstr. 5, Tel: 2410, Vers.-Bf: Bhf. Tübingen-Hbf., I: Hermann Reichart, Gf: Julie Reichart PI: 315, Best: Kamphöner, Hoch- u. Flachpolster, 7 Tg., 28-30 V., 2 Mat-Spätvorst., FKTg: Donnerstag, tön. Dia, App: Bauer B 11, Lichtquelle: Xenon, Verst: Klangfilm, Lautspr: Klangfilm-Breitstrahler, Bild- u. Tonsyst: Sc, 1 KL
  • Die Firma Eugen Bauer GmbH, belieferte einige Theaterneubauten und Umbauten mit Einrichtungen für CinemaScope bzw. Breitbild. Umstellungen auf Breitbild: Löwen-Lichtspiele Tübingen Der neue Film 37/1956
  • 1.9.85 Inhaberwechsel Filmtheater Löwen Tübingen Inh.: Verein. Lichtspiele Kurt Lamm GmbH & Co. KG (früher: Julie Rebscher) aus: Das Filmtheater 1985 Quelle: [4]


Weblinks


Quellen

  1. Tübinger Blätter, 40. Jahrgang, Ausgabe 1953 [1]
  2. Quelle: "Der Löwe macht seine Augen zu" in: Schwäbisches Tagblatt (30.12.2006)[2]
  3. Pressearchiv Stadt Tübingen 22.Juli 2010 [3]
  4. Kinowiki [4]
Kino im Landkreis Tübingen
P Movie.svgWappen Landkreis Tuebingen.svgP Movie.svg

Im Stadtgebiet Tübingen: Kino Museum, Kino Blaue Brücke, Kino Atelier, Kino Arsenal, Löwen-Kino, Sommernachtskino Im Landkreis: Kusterdingen: Kino METROPOL Mössingen: Lichtspiele Mössingen Rottenburg: Kino Waldhorn