Kommödle

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Kommödle (Nov. 2011)
Das Kommödle macht blau (neuer Anstrich Anfang Juni 2014)

Das Kommödle ist eine Ladenzeile auf dem Grundstück der Museumsgesellschaft an der Wilhelmstraße gegenüber von der Buchhandlung Osiander. Der Behelfsbau wurde im Jahr 1950 gebaut. Anfangs konnte man hier in sechs Läden Lebensmittel, Briefpapier, Fleisch- und Wurstwaren sowie Schuhe, Bekleidung, Wäsche und kunstgewerbliche Dinge kaufen.

Im Rahmen eines Preisausschreibens, an dem 530 Tübinger teilnahmen, wurde ein Name für das Ladenensemble gesucht. Im Dezember 1950 wurde das Gebäude "Kommödle" getauft.[1]

Vor 2013 waren hier die Taxi-Zentrale, ein Friseurgeschäft, das Antiquariat Bader und das Internetcafé N-Telecenter untergebracht. Nach Auszug der meisten Läden wegen eines - dann doch nicht realisierten- Abrissplans (s.u.), zogen ab 2014, abgesehen vom verbliebenen Taxi-Büro, neue Geschäfte ein. Das Antiquariat und das Internetcafé hatten in direkter Nähe eine neue Bleibe gefunden.


Planungen für eine Neubebauung

Falls der Bau abgerissen würde, böte sich zusammen mit dem Gelände dahinter ausreichend Grundfläche für eine zentral gelegene Abteilung des Museums der Universität (MUT). Die Universität braucht dringend einen standesgemäßen Platz für die von Tübinger Uni-Wissenschaftlern ausgegrabene Eiszeitkunst wie Mammut, Urpferdchen, Venus und Knochenflöte. „Der Bau müsste nicht sehr hoch sein“, sagte der Uni-Museumsleiter Ernst Seidl in Erinnerung an die Vorbehalte gegen ein Hotel an dieser Stelle. Er stellt sich dazu eine Museumscafé-Terrasse in den Botanischen Garten vor – und das alles als Kooperationsprojekt zwischen Stadt, Museumsgesellschaft und Universität.[2] Aber auch mehrere andere Standorte sind für das Museum im Gespräch.

Im Jahr 2013 wurde ein anderes Vorhaben für diese Stelle konkret. Ein Investor war bereit, hier ein relativ großes Geschäfts-und Wohnhaus ("Parkaden") inklusive eines kleinen Konzertsaals zu bauen. Dies wurde in der Öffentlichkeit stark diskutiert. In einer von OB Palmer Anfang 2014 anberaumten Bürgerversammlung stellte sich eine überwiegende Ablehnung der interessierten Bevölkerung eines "so hohen und langen Gebäudes an dieser lauten, verkehrsreichen Stelle mit einem ohnehin viel zu kleinen Konzertsaal" heraus. Daraufhin zog der Investor Karl Schlecht seinen Plan zurück, er wolle das nicht gegen die Bevölkerung machen. [3] Das Kommödle, dessen Läden im Lauf des Jahres 2013 außer der Taxi-Zentrale bereits entmietet waren, wurde dann erst einmal frisch angestrichen und neuen Mietern angeboten. [4] Dafür soll es nun eine städtische Bestandsgarantie für 10 Jahre geben (?). 2014 eröffnete hier u.a. das kleine "Multifunktions"-Café Willi.


Quellen

  1. Udo Rauch, Antje Zacharias (Hg.): Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und Württemberg-Hohenzollern 1945 bis 1952. Universitätsstadt Tübingen, Kulturamt, 2002
  2. Ulrike Pfeil: Mammut sucht Quartier: Uni braucht standesgemäßen Platz für Eiszeitkunst, tagblatt.de, 11. November 2009.
  3. Kein Saal am Botanischen Garten - Palmer bedauert Absage, tagblatt.de, 27. Januar 2014 (mit kontroversen Leserkommentaren)
  4. Ins Kommödle ziehen demnächst neue Nutzer ein, tagblatt.de, 27. August 2014