Kommödle: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Aktuelles Bild von Otto Buchegger ergänzt)
(ergänzt: Abriss-Plan neuer "Schlecht-Bau" Anf. 2014 gescheitert)
Zeile 4: Zeile 4:
Das '''Kommödle''' ist eine Ladenzeile vor dem [[Museum]] an der [[Wilhelmstraße]] gegenüber von der Buchhandlung  [[Osiander]]. Der Behelfsbau wurde im Jahr [[1950]] gebaut. Anfangs konnte man hier in sechs Läden Lebensmittel, Briefpapier, Fleisch- und Wurstwaren sowie Schuhe, Bekleidung, Wäsche und kunstgewerbliche Dinge kaufen. Heute sind hier die Taxi-Zentrale, ein Friseurgeschäft, das Antiquariat Bader und das Internetcafé N-Telecenter untergebracht.  
Das '''Kommödle''' ist eine Ladenzeile vor dem [[Museum]] an der [[Wilhelmstraße]] gegenüber von der Buchhandlung  [[Osiander]]. Der Behelfsbau wurde im Jahr [[1950]] gebaut. Anfangs konnte man hier in sechs Läden Lebensmittel, Briefpapier, Fleisch- und Wurstwaren sowie Schuhe, Bekleidung, Wäsche und kunstgewerbliche Dinge kaufen. Heute sind hier die Taxi-Zentrale, ein Friseurgeschäft, das Antiquariat Bader und das Internetcafé N-Telecenter untergebracht.  


Im Rahmen eines Preisausschreibens, an dem 530 Tübinger teilnahmen, wurde ein Name für das Ladenensemble gesucht. Im Dezember 1950 wurde das Gebäude "Kommödle" getauft.<ref>Udo Rauch, Antje Zacharias (Hg.): ''Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und Württemberg-Hohenzollern 1945 bis 1952''. Universitätsstadt Tübingen, Kulturamt, 2002</ref>  
Im Rahmen eines Preisausschreibens, an dem 530 Tübinger teilnahmen, wurde ein Name für das Ladenensemble gesucht. Im Dezember 1950 wurde das Gebäude "Kommödle" getauft.<ref>Udo Rauch, Antje Zacharias (Hg.): ''Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und [[Württemberg-Hohenzollern]] 1945 bis 1952''. Universitätsstadt Tübingen, Kulturamt, 2002</ref>  
 
Falls der Bau abgerissen würde, böte sich zusammen mit dem Gelände dahinter ausreichend Grundfläche für eine zentral gelegene Abteilung des [[Museum der Universität (MUT)|Museums der Universität (MUT)]]. Die Universität braucht dringend einen standesgemäßen Platz für die von Tübinger Uni-Wissenschaftlern ausgegrabene [[Schlossmuseum|Eiszeitkunst]] wie Mammut, Urpferdchen, Venus und Knochenflöte. „Der Bau müsste nicht sehr hoch sein“, sagte der Uni-Museumsleiter Ernst Seidl in Erinnerung an die Vorbehalte gegen ein Hotel an dieser Stelle. Er stellt sich dazu eine Museumscafé-Terrasse in den Botanischen Garten vor – und das alles als Kooperationsprojekt zwischen Stadt, Museumsgesellschaft und Universität.<ref>Ulrike Pfeil: [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Uni-braucht-standesgemaessen-Platz-fuer-Eiszeitkunst-_arid,83257.html Mammut sucht Quartier: Uni braucht standesgemäßen Platz für Eiszeitkunst.] Tagblatt, 11. November 2009.</ref> Aber auch mehrere andere Standorte sind für das Museum im Gespräch.
 
Im Jahr [[2013]] wurde ein anderes Vorhaben für diese Stelle konkret. Ein Investor war bereit, an dieser Stelle ein relativ großes Geschäftshaus ("Parkaden") inklusive eines Konzertsaals zu bauen. Dies wurde in der Öffentlichkeit stark diskutiert. In einer von OB [[Boris Palmer|Palmer]] Anfang [[2014]] anberaumten Bürgerversammlung stellte sich eine stark überwiegende Ablehnung der interessierten Bevölkerung gegen ein so großes Gebäude an dieser lauten, verkehrsreichen Stelle mit einem ohnehin viel zu kleinen Konzertsaal heraus. Daraufhin zog der Investor Karl Schlecht seinen Plan zurück, er wolle so etwas nicht gegen die Bevölkerung machen.
Das Kommödle, deren Läden im Lauf des Jahres 2014 außer der Taxi-Zentrale bereits entmietet waren, wurde daraufhin erst einmal frisch angestrichen und neuen Mietern angeboten. Dafür soll es nun eine städtische Bestandsgarantie für 10 Jahre geben.
 


Falls der Bau abgerissen würde, böte sich zusammen mit dem Gelände dahinter ausreichend Grundfläche für ein zentral gelegenes [[Museum der Universität (MUT)]]. Die Universität braucht dringend einen standesgemäßen Platz für die von Tübinger Uni-Wissenschaftlern ausgegrabene Eiszeitkunst wie Mammut, Venus und Knochenflöte. „Der Bau müsste nicht sehr hoch sein“, sagte der Uni-Museumsleiter Ernst Seidl in Erinnerung an die Vorbehalte gegen ein Hotel an dieser Stelle. Er stellt sich dazu eine Museumscafé-Terrasse in den Botanischen Garten vor – und das alles als Kooperationsprojekt zwischen Stadt, Museumsgesellschaft und Universität.<ref>Ulrike Pfeil: [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Uni-braucht-standesgemaessen-Platz-fuer-Eiszeitkunst-_arid,83257.html Mammut sucht Quartier: Uni braucht standesgemäßen Platz für Eiszeitkunst.] Tagblatt, 11. November 2009.</ref> Aber auch mehrere andere Standorte sind für das Museum im Gespräch.


==Quellen==
==Quellen==
Zeile 12: Zeile 17:




[[Kategorie:Inoffizieller Straßenname]]
[[Kategorie:Volksmund]]
[[Kategorie:Volksmund]]
[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Wilhelmstraße]]
[[Kategorie:Wilhelmstraße]]
[[Kategorie:Zentrum]]
[[Kategorie:Zentrum]]

Version vom 27. Dezember 2014, 21:36 Uhr

Kommödle (Nov. 2011)
Das Kommödle macht blau (Anfang Juni 2014)

Das Kommödle ist eine Ladenzeile vor dem Museum an der Wilhelmstraße gegenüber von der Buchhandlung Osiander. Der Behelfsbau wurde im Jahr 1950 gebaut. Anfangs konnte man hier in sechs Läden Lebensmittel, Briefpapier, Fleisch- und Wurstwaren sowie Schuhe, Bekleidung, Wäsche und kunstgewerbliche Dinge kaufen. Heute sind hier die Taxi-Zentrale, ein Friseurgeschäft, das Antiquariat Bader und das Internetcafé N-Telecenter untergebracht.

Im Rahmen eines Preisausschreibens, an dem 530 Tübinger teilnahmen, wurde ein Name für das Ladenensemble gesucht. Im Dezember 1950 wurde das Gebäude "Kommödle" getauft.[1]

Falls der Bau abgerissen würde, böte sich zusammen mit dem Gelände dahinter ausreichend Grundfläche für eine zentral gelegene Abteilung des Museums der Universität (MUT). Die Universität braucht dringend einen standesgemäßen Platz für die von Tübinger Uni-Wissenschaftlern ausgegrabene Eiszeitkunst wie Mammut, Urpferdchen, Venus und Knochenflöte. „Der Bau müsste nicht sehr hoch sein“, sagte der Uni-Museumsleiter Ernst Seidl in Erinnerung an die Vorbehalte gegen ein Hotel an dieser Stelle. Er stellt sich dazu eine Museumscafé-Terrasse in den Botanischen Garten vor – und das alles als Kooperationsprojekt zwischen Stadt, Museumsgesellschaft und Universität.[2] Aber auch mehrere andere Standorte sind für das Museum im Gespräch.

Im Jahr 2013 wurde ein anderes Vorhaben für diese Stelle konkret. Ein Investor war bereit, an dieser Stelle ein relativ großes Geschäftshaus ("Parkaden") inklusive eines Konzertsaals zu bauen. Dies wurde in der Öffentlichkeit stark diskutiert. In einer von OB Palmer Anfang 2014 anberaumten Bürgerversammlung stellte sich eine stark überwiegende Ablehnung der interessierten Bevölkerung gegen ein so großes Gebäude an dieser lauten, verkehrsreichen Stelle mit einem ohnehin viel zu kleinen Konzertsaal heraus. Daraufhin zog der Investor Karl Schlecht seinen Plan zurück, er wolle so etwas nicht gegen die Bevölkerung machen. Das Kommödle, deren Läden im Lauf des Jahres 2014 außer der Taxi-Zentrale bereits entmietet waren, wurde daraufhin erst einmal frisch angestrichen und neuen Mietern angeboten. Dafür soll es nun eine städtische Bestandsgarantie für 10 Jahre geben.


Quellen

  1. Udo Rauch, Antje Zacharias (Hg.): Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und Württemberg-Hohenzollern 1945 bis 1952. Universitätsstadt Tübingen, Kulturamt, 2002
  2. Ulrike Pfeil: Mammut sucht Quartier: Uni braucht standesgemäßen Platz für Eiszeitkunst. Tagblatt, 11. November 2009.