Hirschau

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Wappen Hirschau.png
Hirschau
Stadtteil von: Tübingen
Landkreis: Tübingen
Koordinaten: 48° 30′ 5″ N, 8° 59′ 40″ E
Höhe: 330-475 ü. NN
Fläche: 6,17 km²
Einwohner: 3.428
Stand: 30. Juni 2010
Postleitzahl: 72070
Vorwahl: 07071
Eingemeindung: 1971
Gemeindeschlüssel:
Stadtteilgliederung:
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kingersheimer Straße 57
72070 Tübingen
Webpräsenz: http://www.tuebingen-hirschau.de
Ortsvorsteher: Ulrich Latus


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Blick aus den Weinbergen auf Hirschau
Dunstiger Morgen im Neckartal bei Hirschau

Der Ortsteil Hirschau liegt ca. 5 km westlich der Tübinger Kernstadt und hat etwa 3300 Einwohner.

Er erstreckt sich am Fuße des Spitzberges, dessen südliche Seite hier recht steil ist und den Ort um knapp 150 Meter überragt. Früher war der gesamte Hang vom Weinbau genutzt, dies ist heute zum Teil noch im niedriger gelegenen Teil der Fall. Der obere Teil der Weingärten ist heute ein Landschafts- und Naturschutzgebiet mit einzigartigen subtropischen Pflanzen und vielen Insektenarten. Nach dem Rückgang des Weinbaus wurden Industrie- und Gewerbebetriebe südlich des Ortes (am Rittweg) angesiedelt.

In Hirschau beginnt auch der kürzeste Weg zur Wurmlinger Kapelle.


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1204: "Hirzouue" wird erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1299: Beginn des Weinbaus
  • 1381: Der Ort wird zusammen mit der Grafschaft Hohenberg (Rottenburg) an Herzog Leopold von Österreich verkauft und wird dadurch vorderösterreichisch.
  • 1805: Hirschau wird württembergisch und 1807 dem Oberamt Rottenburg zugeordnet.
  • 1938 wird es mit Rottenburg dem Landkreis Tübingen hinzugefügt.
  • 1971 wird es ein Tübinger Ortsteil.


Im Gegensatz zur Kernstadt Tübingen ist Hirschau, ähnlich wie Bühl, (noch) überwiegend katholisch, was noch aus der Zeit der Zugehörigkeit zu Vorderösterreich herrührt. Es war auch als Grenzort gegen das württembergische (und protestantische) Tübingen noch bis Ende des 17. Jahrhunderts mit einer 4 Meter hohen Ringmauer mit Wassergraben und zwei Toren befestigt, ohne eigene Stadtrechte zu besitzen. Auch wegen dieser konfessionellen Verhältnisse gibt es in diesen beiden Vororten schon länger eine eigene Fastnachts-Tradition mit Narrenzünften, während es in Tübingen erst seit den 1990er Jahren, im Zuge der allmählichen Abschwächung der konfessionellen Trennungen, eigene Narrenzünfte gibt (s. Weblink unten).

Bereits seit 1963 unterhält Hirschau eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Kingersheim/Elsass, die drittälteste von zurzeit 11 Partnerschaften Tübingens oder seiner Ortsteile. Nach ihr ist die zentrale Hauptstraße in Hirschau genannt.

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gastronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirschauer Ratsstube (früher Café Frank)

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stahlskulptur eines Hirsches schaut aus einem aufgelassenen Weinberg auf Hischau hinab
  • Ehemalige Burg Hirschau: Die Wasserburg lag südlich der Kirche bei der Burgstraße und war im 14. und 15. Jahrhundert als hohenbergisches Lehen der Sitz der Herren von Hirschau. [2]
  • Rathaus in der Ortsmitte: Nachdem das alte Gemeindehaus von 1793 im Jahr 1923 vollständig abgebrannt war, wurde 1924 das heutige Rathaus durch Oberamtsbaumeister Sulzer im Heimatschutzstil erbaut, das sich mit Fachwerkgiebel und Rundbogen-Arkaden dem alten Ortsbild anpasst.
  • Die "Riedkelter" ist die einzige erhaltene von früher sechs Keltern.
  • Am Rittweg befand sich das Freizeitcenter Emka (seit Ende Juli 2011 geschlossen).
  • Es gibt ein reges Vereinsleben.
  • Bundesweit einzigartiges Haus für Geflüchtete und Pflegebedürftige: Auf dem Gelände der Christuskirche wurde 2018-2019 ein außergewöhnliches Haus gebaut: Anlass war die Tübinger Ausschreibung im Konzeptvergabeverfahren für ein Haus für Geflüchtete im s.g. Anschlusswohnen. Eine private Baugemeinschaft erhielt den Zuschlag - nicht nur aufgrund des Betreuungskonzeptes, sondern auch, weil ihr Konzept für ein gemeinwohlorientiertes Haus eine ambulant betreute Pflege-WG für Hirschau enthielt. Diese wurde durch außerordentlich großes Engagement realisiert und im Januar 2020 gestartet. Eine Bürgerinitiative vorrangig aus Anwohnerinnen und Anwohnern hatte hatte sich monatelang gegen das Haus gewehrt. Bundesweit wurde eine solche innovative Kombination aus Geflüchtetenwohnungen mit einer Pflege-WG für ältere Menschen erstmalig umgesetzt.


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]