Gotik

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Die Gotik ist eine architektonische, kunstgeschichtliche und kulturelle Epoche des Hoch- und Spätmittelalters. Sie zeichnet sich insbesondere durch charakteristische Stilelemente in den Bildenden Künsten aus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Stilelemente der Gotik lassen sich bis in die Romanik zurückverfolgen, in der Zeit der Spätromanik finden sich einzelne gotische Merkmale schon in romanischen Bauwerken, besonders in der Normandie, im Raum Paris und im damals normannisch beherrschten Sizilien. Das erste Merkmal, das sich in romanischen Kirchen schon zu einer früheren Zeit findet, ist die „Modernisierung“ des Chorraums, die in der Gotik mit der Einführung von Chorumgang und Kapellenkranz zu sehen ist.

In Tübingen findet die Grundsteinlegung des größten gotischen Gebäudes, der Stiftskirche, am 28. März 1470 statt. Die Kirche hatte zwei romanische Vorgängerbauten; die erste Bezeugung als Pfarrkirche ist aus dem Jahre 1191.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charakteristisch für die gotische Architektur sind Spitzbögen, die viel Licht in das Bauwerk lassen. Die Fenster wurden in dieser Epoche aus buntem Glas gefertigt und stellen oft biblische Geschichten dar. Um hohe Fenster bzw. Aussparungen  zu ermöglichen, überspannt den Innenraum in den allermeisten Fällen ein Kreuzrippengewölbe. In der Skulptur zeichnen sich Werke aus der Gotik, insbesondere in Abgrenzung zu jenen aus der Romanik, durch realistischere und bewegtere Darstellungen von Figuren und filigranere Details aus.

Der Begriff „Gotik“ umfasst neben den Bildenden Künsten auch immaterielle bzw. kulturelle Aspekte, wie Musik, mit der Ars nova, also der Entstehung einer rhythmisch komplexeren und meist mehrstimmigen Vokalmusik, die weitere Ausbreitung von weltlichen Literaturwerken in dieser Epoche, und die Alltagskultur zu der Zeit.