Glashütte am Kleinen Goldersbach

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5 Kilometer nördlich vom Tübinger Ortsteil Bebenhausen, im kleinen Goldersbachtal gelegen, auf einer Wiese von 60 auf 70 Meter Fläche, ca. 1,50 Meter über der Talsohle, konnten 1992 die Reste einer Glashütte wiederentdeckt werden. Auslöser waren die Glasfunde von spielenden Kindern im Goldersbach 1986. Die Glashütte wurde bei Wegebauarbeiten erstmals 1867 entdeckt und vom Forstrat Tscherning in seinen Aufzeichnungen vermerkt. Die Stelle wurde jedoch nicht kartographiert.

Die vom Landesdenkmalamt 1992 begonnenen und von 1994-1999 durch das Tübinger Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters fortgesetzten Ausgrabungen brachten zu Tage, dass die Anlage aus drei Öfen bestand, die sich in einem hölzernen Gebäude befanden. Der zentrale Glasschmelzofen mit einer Größe von 5x 3,5 Metern, in dem bis zu 1100 Grad Hitze erzeugt werden mußten, konnte freigelegt werden. Der Schwerpunkt war die Herstellung von Fensterglas. Die Glasherstellung und die Ansiedlung der Glasmacher wurde wohl vom Kloster Bebenhausen aus initiiert. Die aktive Zeit der Glashütte lässt sich aufgrund der Funde zwischen der 2. Hälfte des 15. bis zum beginnenden 16. Jahrhundert eingrenzen. Die Glashütte wurde zur Zeit der Reformation aufgegeben.[1]


Von der Glashütte am Kleinen Goldersbach in der Nähe der Teufelsbrücke gibt es keine sehenswerten Reste, weil diese nach den wissenschaftlichen Ausgrabungen wieder zugeschüttet wurden.

Quellen

  1. [1] Arbeitsprojekt Glashüttenatlas Baden-Württemberg

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