Eugen Schmid: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Eugen Schmid.JPG|thumb|right|300px|Oberbürgermeister Dr. Eugen Schmid bei einer Schnapsprobe auf dem "Historischen Markt" anläßlich des Stadtfestes "900 Jahre Tübingen" im Jahr 1978.]]
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'''Eugen Schmid''' (* 22. März 1932 in Tübingen) ist Jurist und war von [[3. Januar]] [[1975]] bis [[2. Januar]] [[1999]] parteiloser Tübinger [[Oberbürgermeister]].<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Schmid Eugen Schmid] auf Wikipedia</ref><ref>[http://www.tuebingen.de/11/1337.html Tübinger Oberbürgermeister seit 1805 auf www.tuebingen.de]</ref>
'''Eugen Schmid''' (* 22. März 1932 in Tübingen) ist Jurist und war von [[3. Januar]] [[1975]] bis [[2. Januar]] [[1999]] parteiloser Tübinger [[Oberbürgermeister]].<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Schmid Eugen Schmid] auf Wikipedia</ref><ref>[http://www.tuebingen.de/11/1337.html Tübinger Oberbürgermeister seit 1805 auf www.tuebingen.de]</ref>

Version vom 25. August 2019, 18:02 Uhr

Oberbürgermeister Dr. Eugen Schmid bei einer Schnapsprobe auf dem "Historischen Markt" anläßlich des Stadtfestes "900 Jahre Tübingen" im Jahr 1978.

Eugen Schmid (* 22. März 1932 in Tübingen) ist Jurist und war von 3. Januar 1975 bis 2. Januar 1999 parteiloser Tübinger Oberbürgermeister.[1][2]

Leben

Eugen Schmid wuchs in Tailfingen als Sohn des dortigen späteren Bürgermeisters Emil Schmid auf. Er absolvierte an der Tübinger Eberhard Karls Universität ein Studium der Rechtswissenschaften. 1961 promovierte er dort zum Thema Die Rücksichtsnahmepflicht bei Sicherungsübereignungen.[3] Von März 1995 bis Dezember 1998 war er Vorsitzender des Städtetags Baden-Württemberg.[4]

Stadt oder Universitätsstadt Tübingen

Er sorgte für Aufregung, als er in den 90er Jahren den Titel "Universitätsstadt" im städtischen Briefkopf entfernen ließ, obwohl nach seinen Worten die ganze Stadtentwicklung seit über 500 Jahren beinahe ausschließlich durch die Universität vorgegeben war. Er erhoffte sich davon eine 'mentale Emanzipation' der Tübinger kommunalen Denkweisen. Oder etwas einfacher ausgedrückt: "Niemand sollte ein bloßes Anhängsel sein, keiner braucht seine Identität von der eines andern ableiten; alle haben ihre je eigene."[5] Er wollte also dazu beitragen, dass sich die Stadt ihrer Eigenständigkeit bewusster wird und aus dieser Mündigkeit heraus auch ein entsprechender Widerpart sein kann.

Die Reaktionen zeigten ihm allerdings, dass Teile der Universität empfindlich auf die neue Briefbogen-Gestaltung "Stadt Tübingen" reagierten. Auch musste er erfahren, dass die Änderung bei Gemeinderäten ebenso wie bei manchen Bürgern ähnliche Emotionen auslöste.[5]

Morgenstelle

Die Hauptstreipunkte zwischen Stadt und Univerität hingen vor allem mit der Vergrößerung der Universität zusammen. Ihre Ausdehnung auf die "Morgenstelle" war zu Beginn seiner Amtszeit beschlossene, teils schon realisierte Sache. Der geradezu explosionsartigen Entwicklung lag ein von der Universität schon in den fünfziger Jahren konzipierter, von der Stadt akzeptierter Generalbebauungsplan zugrunde, der entgegen kurzzeitiger modischer 'Campus'-Vorstellungen, die hergebrachte räumliche Verbindung beider Korporationen perpetuierte: Die Universität blieb, was sie immer war, "Stadtuniversität". [5]

Nordtangente

Beim ersten bedeutenden kommunalpolitischen Streit während seiner Amtszeit ging es darum, das alte Universitätsviertel im Ammertal durch den Bau einer Umgehungsstraße zu entlasten. Verständlicherweise wollte die Universität, dass ihre an der Wilhelmstraße links und rechts aufgereihten Gebäude nicht länger durch den zunehmenden Individualverkehr getrennt werden. Das Projekt "Nordtangente" ist aber 1979 an einem spektakulären Bürgerentscheid gescheitert. [5]

Verfügungsgebäude

Anfang der neunziger Jahre gab es einen grimmigen Streit um das sogenannte "Verfügungsgebäude" für Forschungszwecke. Alles, was gesellschaftspolitisch en vogue war, kam dabei hoch. Die Wachstumseuphorie und das grenzenlose Forschungsinteresse stritten wider die Befürchtungen, die mit diesen Entwicklungen verbunden sind. Ein 'Glaubenskrieg' wurde ausgefochten. Um das Vorhaben zu sichern, einigten sich Stadt und Universität schließlich auf einen Kompromiss. Bei der letzten großen kommunalpolitischen Kontroverse ging es um die Frage, wie weit sich die medizinischen Neubauten ausdehnen dürfen. Die Universität pochte auch auf ihren alten Generalbebauungsplan; die Gegner forderten aus Gründen des Naturschutzes eine räumliche Beschränkung. Auch dieser Streit endete mit einem Kompromiss. [5]

Würdigung

Gleich am Beginn seiner Amtszeit, anlässlich des Universitäts-Jubiläums, wurde ihm die Würde eines Ehrensenators angetragen. Deshalb fühle er sich der Eberhard-Karls-Universität nicht nur angehörig, sondern auch persönlich verbunden.

  • 1981: Vom französischen Kultusminister zum "Officier dans l´Ordre des Palmes Académiques" ernannt[6]
  • 1983 Vom französischen Botschafter zum "Chevalier de l´Ordre National du Mérite" ernannt[6]
  • 15.12.1998: Tübinger Ehrenbürgerwürde.[7]
  • 1999 "Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg"[6]

Einzelnachweise

  1. Eugen Schmid auf Wikipedia
  2. Tübinger Oberbürgermeister seit 1805 auf www.tuebingen.de
  3. Eugen Schmid: Die Rücksichtsnahmepflicht bei Sicherungsübereignungen 1961. - XVIII, 209 S. Tübingen, Univ., Diss., 1961.
  4. Ehrenpräsident, Präsidenten und Vorsitzende, Herausgeber: Städtetag Baden-Württemberg
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Eugen Schmid im Gespräch mit Michael Seifert und Gabriele Förder: Eine Symbiose voller Spannungen - attempto! befragte den Tübinger Ex-Oberbürgermeister Dr. Eugen Schmid über das spezielle Verhältnis von Stadt und Universität, attempto! Nr. 8.
  6. 6,0 6,1 6,2 E-Mail von Herrn Dr. Eugen Schmid an TÜpedia vom 26.01.2018
  7. Tübinger Stadtchronik von 1998