Eduard-Haber-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Namensgebung ==
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Die Straße wurde [[1936]] nach dem letzen (kommissarischen) Gouverneur der deutschen Kolonie ''Deutsch-Neuguinea'',  Johann Karl Emil Eduard Haber benannt, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass damit ein "Vorkämpfer für die nationale Erhebung" geehrt werde. <br>Haber war von 1930 - 45 "Beauftragter Dozent für internationale Kolonialpolitik, Kolonialrecht und internationale Rohstoffwirtschaft" an der [[Universität|Universität Tübingen]] und wurde 1936 zum Ehrensenator ernannt. Sein Antrag auf den Doktortitel h.c. wurde abgelehnt. Haber war Mitunterzeichner des Aufrufs: "Deutsche Hochschullehrer für Hitler..." vom November 1932. Ab 1933 gehörte er verschiedenen NS-Organisationen an und war ab 1937 Mitglied der NSDAP. Sein hohes Alter verhinderte nach dem Zweiten Weltkrieg Maßnahmen der französischen Besatzungsmacht gegen ihn.<ref>[http://books.google.de/books?id=ir9gHK0z018C&pg=PA70&lpg=PA70&dq=eduard+haber+Deutsch-Neuguinea&source=bl&ots=jYbbpaVDiv&sig=63Mq4vvXSK_0S4mXwIiAw4nNqLk&hl=de&ei=RYTzTeaeFYPcsgbjsLWtBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CC0Q6AEwAzgK#v=onepage&q=eduard%20haber%20Deutsch-Neuguinea&f=false 200 Jahre Wirtschafts- und Staatswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Die Straße wurde [[1936]] nach dem letzen (kommissarischen) Gouverneur der deutschen Kolonie ''Deutsch-Neuguinea'',  Johann Karl Emil Eduard Haber benannt, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass damit ein "Vorkämpfer für die nationale Erhebung" geehrt werde. <br>Haber war von 1930 - 45 "Beauftragter Dozent für internationale Kolonialpolitik, Kolonialrecht und internationale Rohstoffwirtschaft" an der [[Universität|Universität Tübingen]] und wurde 1936 zum Ehrensenator ernannt. Sein Antrag auf den Doktortitel h.c. wurde abgelehnt. Haber war Mitunterzeichner des Aufrufs: "Deutsche Hochschullehrer für Hitler..." vom November 1932. Ab 1933 gehörte er verschiedenen NS-Organisationen an und war ab 1937 Mitglied der NSDAP. Sein hohes Alter verhinderte nach dem Zweiten Weltkrieg Maßnahmen der französischen Besatzungsmacht gegen ihn.<ref>[http://books.google.de/books?id=ir9gHK0z018C&pg=PA70&lpg=PA70&dq=eduard+haber+Deutsch-Neuguinea&source=bl&ots=jYbbpaVDiv&sig=63Mq4vvXSK_0S4mXwIiAw4nNqLk&hl=de&ei=RYTzTeaeFYPcsgbjsLWtBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CC0Q6AEwAzgK#v=onepage&q=eduard%20haber%20Deutsch-Neuguinea&f=false |200 Jahre Wirtschafts- und Staatswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Leben und Werk der Professoren (Seite 70) Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen und ihre Vorgänger (1817–2002) Helmut Marcon (Hrsg.), Heinrich Strecker (Hrsg.)]</ref>
Leben und Werk der Professoren (Seite 70)
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen und ihre Vorgänger (1817–2002) Helmut Marcon (Hrsg.), Heinrich Strecker (Hrsg.)]</ref>
<br>Im Alter von 80 Jahren verstarb Haber am [[14. Januar]] [[1947]] in [[Lustnau]].<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kommentar_artikel,-Wie-lange-noch-Karl-Adam-Strasse-_arid,114007.html ''Wie lange noch Karl-Adam-Straße?'' (08.10.2010) Schwäbisches Tagblatt]</ref>
<br>Im Alter von 80 Jahren verstarb Haber am [[14. Januar]] [[1947]] in [[Lustnau]].<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kommentar_artikel,-Wie-lange-noch-Karl-Adam-Strasse-_arid,114007.html ''Wie lange noch Karl-Adam-Straße?'' (08.10.2010) Schwäbisches Tagblatt]</ref>



Version vom 15. Juli 2011, 16:02 Uhr

Die Eduard-Haber-Straße liegt im Stadtteil Lustnau und verläuft am Denzenberg zwischen Stiffurtstraße und Waldhausstraße.

Namensgebung

Die Straße wurde 1936 nach dem letzen (kommissarischen) Gouverneur der deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea, Johann Karl Emil Eduard Haber benannt, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass damit ein "Vorkämpfer für die nationale Erhebung" geehrt werde.
Haber war von 1930 - 45 "Beauftragter Dozent für internationale Kolonialpolitik, Kolonialrecht und internationale Rohstoffwirtschaft" an der Universität Tübingen und wurde 1936 zum Ehrensenator ernannt. Sein Antrag auf den Doktortitel h.c. wurde abgelehnt. Haber war Mitunterzeichner des Aufrufs: "Deutsche Hochschullehrer für Hitler..." vom November 1932. Ab 1933 gehörte er verschiedenen NS-Organisationen an und war ab 1937 Mitglied der NSDAP. Sein hohes Alter verhinderte nach dem Zweiten Weltkrieg Maßnahmen der französischen Besatzungsmacht gegen ihn.[1]
Im Alter von 80 Jahren verstarb Haber am 14. Januar 1947 in Lustnau.[2]

Siehe auch

Wer hier lebte

  • Elisabeth Käsemann,[1] Tochter des Tübinger Theologen und Hochschullehrers Ernst Käsemann,[2] lebte seit 1971 in Buenos Aires und arbeitete nach ihren Studium der Soziologie und Politologie in Berlin als Entwicklungshelferin in den Armenvierteln der Hauptstadt Argentiniens. In der Nacht vom 8. auf den 9. März 1977 wurde sie als vermeintliche Widerstandskämpferin von Angehörigen argentinischer Sicherheitskräfte der Militärdiktatur verhaftet, gefoltert und schließlich am 24. Mai 1977 durch Erschießung hingerichtet. Die Obduktion am 12. Juni 1977 im medizinisch-forensischen Institut der Universität Tübingen ergab, dass Elisabeth Käsemann 4 Schüsse aus unmittelbarer Nähe in Genick und Rücken erhalten hat. Ihre Beisetzung erfolgte am 16. Juni 1977 in Lustnau.[3] Trotz eindringlicher Appelle ihrer Angehörigen an deutsche Behörden unternahmen diese zu wenig, um Käsemanns Freilassung zu erwirken.[4] Gegen die Täter bestehen erst seit 2003 internationale Haftbefehle. Die Bundesregierung hat die Auslieferung der Verantwortlichen beantragt.

Weblinks

Quellen

Lage der Straße

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