Diskussion:Gartenhäuschen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gartenhäuschen Hauffstraße 21==
==Gartenhäuschen Hauffstraße 21==
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Zu dem Gartenhäuschen [[Hauffstraße]] 21:  Es hat diese eigene Hausnummer und liegt etwas abseits nordwestlich vom [[Leibnizhaus]] III.  
Das Gartenhäuschen hat diese eigene Hausnummer und liegt etwas abseits nordwestlich vom [[Leibnizhaus]] III.  


Es ist sehr schön aus Fachwerk auf einem Steinsockel gebaut, man könnte sagen, im "altdeutschen Stil". Über ein paar Stufen kommt man zu einem offenen Vorraum mit Bänken. Dahinter folgt der Innenraum. Über dessen Tür hängt eine Schrifttafel mit einem patriotischen Vierzeiler. Das hatte mich früher zu der Annahme gebracht, das Häuschen sei aus der Kaiserzeit. Jedoch habe ich jetzt festgestellt, dass es im Stadtplan 1927 noch nicht enthalten ist. Es könnte also zwischen 1927 und 1933, aber auch danach im "Dritten Reich" gebaut worden sein. Der Vierzeiler lautet:  
Es ist sehr schön aus Fachwerk auf einem Steinsockel gebaut, man könnte sagen, im "altdeutschen Stil". Über ein paar Stufen kommt man zu einem offenen Vorraum mit Bänken. Dahinter folgt der Innenraum. Über dessen Tür hängt eine Schrifttafel mit einem patriotischen Vierzeiler. Das hatte mich früher zu der Annahme gebracht, das Häuschen sei aus der Kaiserzeit. Jedoch habe ich jetzt festgestellt, dass es im Stadtplan 1927 noch nicht enthalten ist. Es könnte also zwischen 1927 und 1933, aber auch danach im "Dritten Reich" gebaut worden sein. Der Vierzeiler lautet:  
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Ein netter Anwohner des Nachbarhauses Nr. 25 meinte heute, ich dürfe ruhig die Parzelle mit dem Häuschen betreten (sie gehört aber nicht zu diesem Haus). Besitzer des großen Grundstücks war laut seiner Auskunft die Familie Schweickhardt (von der ehem. [[Essigfabrik Schweickhardt|Essig-Fabrik]]). Die ließ nach dem Krieg das Grundstück weiter parzellieren und darauf Häuser bauen. Vor dem Gartenhäuschen blieb aber noch eine größere Wiesenfläche, die von den Bewohnern des Nachbarhauses 25 mitbenutzt werden darf. Die Fam. Schweickhardt verkaufte das gesamte Anwesen ca. in den 2000er Jahren an einen anderen Tübinger Geschäftsmann, der aber wohl das Häuschen nicht oder kaum nutzt. Es steht jedenfalls unter Denkmalschutz. -  
Ein netter Anwohner des Nachbarhauses Nr. 25 meinte heute, ich dürfe ruhig die Parzelle mit dem Häuschen betreten (sie gehört aber nicht zu diesem Haus). Besitzer des großen Grundstücks war laut seiner Auskunft die Familie Schweickhardt (von der ehem. [[Essigfabrik Schweickhardt|Essig-Fabrik]]). Die ließ nach dem Krieg das Grundstück weiter parzellieren und darauf Häuser bauen. Vor dem Gartenhäuschen blieb aber noch eine größere Wiesenfläche, die von den Bewohnern des Nachbarhauses 25 mitbenutzt werden darf. Die Fam. Schweickhardt verkaufte das gesamte Anwesen ca. in den 2000er Jahren an einen anderen Tübinger Geschäftsmann, der aber wohl das Häuschen nicht oder kaum nutzt. Es steht jedenfalls unter Denkmalschutz. -  
Schweickhardt hat also wohl zunächst das große Flurstück als Garten benutzt und darauf das Gartenhäuschen gesetzt. Erst seine Nachkommen haben dann die Fläche weiter bebaut. Allerdings konnte der Anwohner nicht sagen, ab wann überhaupt Schweickhardt der Besitzer war. - Eine andere Möglichkeit wäre, wie er meinte, dass das Häuschen etwas mit dem direkt gegenüberliegenden heutigen [[Leibnizhaus]] zu tun hatte, das würde also heißen vor dem Krieg mit der [[Arminia|Verbindung Arminia]]. Hier ist Weiteres zu klären. - Vielleicht kann ich mal ein Foto machen. --[[Benutzer:HubertQ|HubertQ]] ([[Benutzer Diskussion:HubertQ|Diskussion]]) 23:57, 21. Jun. 2020 (CEST)  
Schweickhardt hat demnach wohl zunächst das große Flurstück als Garten benutzt und darauf das Gartenhäuschen gesetzt. Erst seine Nachkommen haben dann die Fläche weiter bebaut. Allerdings konnte der Anwohner nicht sagen, ab wann überhaupt Schweickhardt der Besitzer war. - Eine andere Möglichkeit wäre, wie er meinte, dass das Häuschen etwas mit dem direkt gegenüberliegenden heutigen [[Leibnizhaus]] zu tun hatte, das würde also heißen vor dem Krieg mit der [[Arminia|Verbindung Arminia]]. Es wäre daher auch denkbar, dass die Arminia - ab 1926 Eigentümer der vormaligen [[Hans Oswald Rosenberg|Rosenberg]]-Villa Nr. 23 (Leibnizhaus) - diese Parzelle von Schweickhardt pachtete und darauf das Häuschen baute. Auch nicht auszuschließen ist, dass erst die SS-Standarte Württemberg-Süd, die in den frühen 1940er Jahren in dieser Villa residierte, das Häuschen erbaute (vgl. Erhaltungssatzung S. 27). Hier ist Weiteres zu klären. --[[Benutzer:HubertQ|HubertQ]] ([[Benutzer Diskussion:HubertQ|Diskussion]]) 03:36, 22. Jun. 2020 (CEST)  




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Das Gedicht kommt auch in der deutsch-amerikanischen "Indiana Tribüne" von 1895 vor: [https://newspapers.library.in.gov/cgi-bin/indiana?a=d&d=IT18950505.1.3&e=-------en-20--1--txt-txIN------- Hoosier State Chronicles, newspapers.library.in.gov/]  
Das Gedicht kommt auch in der deutsch-amerikanischen "Indiana Tribüne" von 1895 vor: [https://newspapers.library.in.gov/cgi-bin/indiana?a=d&d=IT18950505.1.3&e=-------en-20--1--txt-txIN------- Hoosier State Chronicles, newspapers.library.in.gov/]  


--[[Benutzer:HubertQ|HubertQ]] ([[Benutzer Diskussion:HubertQ|Diskussion]]) 00:50, 22. Jun. 2020 (CEST)
--[[Benutzer:HubertQ|HubertQ]] ([[Benutzer Diskussion:HubertQ|Diskussion]]) 00:50, 22. Jun. 2020 (CEST)
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Datei:Gartenhäuschen Hauffstr 21.B.jpg|Eingang
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Aktuelle Version vom 19. Juli 2020, 22:04 Uhr

Gartenhäuschen Hauffstraße 21[Quelltext bearbeiten]

Gartenhäuschen
AdresseHauffstraße 21
72074 Tübingen
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Das Gartenhäuschen hat diese eigene Hausnummer und liegt etwas abseits nordwestlich vom Leibnizhaus III.

Es ist sehr schön aus Fachwerk auf einem Steinsockel gebaut, man könnte sagen, im "altdeutschen Stil". Über ein paar Stufen kommt man zu einem offenen Vorraum mit Bänken. Dahinter folgt der Innenraum. Über dessen Tür hängt eine Schrifttafel mit einem patriotischen Vierzeiler. Das hatte mich früher zu der Annahme gebracht, das Häuschen sei aus der Kaiserzeit. Jedoch habe ich jetzt festgestellt, dass es im Stadtplan 1927 noch nicht enthalten ist. Es könnte also zwischen 1927 und 1933, aber auch danach im "Dritten Reich" gebaut worden sein. Der Vierzeiler lautet:

Im Trauen unbedächtig, 
In Treue felsenhart, 
In Liebe wundermächtig, 
Das ist die deutsche Art. 

Einigen Aufschluss bieten ein Ausschnitt aus dem Stadtplan 1927 und im Vergleich dazu eine heutige Katasterkarte in der "Erhaltungssatzung für den Bereich Vorderer Österberg". 1927 war dort ein riesiges noch unbebautes Grundstück, das im Westen bis zum heutigen Dt.-frz. Kulturinstitut reichte. Das Gartenhäuschen muss dann das erste Gebäude darauf gewesen sein. Die heutigen Häuser dieses Grundstücks kamen erst nach dem 2. Weltkrieg dazu. In Nr. 19 wohnen Studenten.

Ein netter Anwohner des Nachbarhauses Nr. 25 meinte heute, ich dürfe ruhig die Parzelle mit dem Häuschen betreten (sie gehört aber nicht zu diesem Haus). Besitzer des großen Grundstücks war laut seiner Auskunft die Familie Schweickhardt (von der ehem. Essig-Fabrik). Die ließ nach dem Krieg das Grundstück weiter parzellieren und darauf Häuser bauen. Vor dem Gartenhäuschen blieb aber noch eine größere Wiesenfläche, die von den Bewohnern des Nachbarhauses 25 mitbenutzt werden darf. Die Fam. Schweickhardt verkaufte das gesamte Anwesen ca. in den 2000er Jahren an einen anderen Tübinger Geschäftsmann, der aber wohl das Häuschen nicht oder kaum nutzt. Es steht jedenfalls unter Denkmalschutz. - Schweickhardt hat demnach wohl zunächst das große Flurstück als Garten benutzt und darauf das Gartenhäuschen gesetzt. Erst seine Nachkommen haben dann die Fläche weiter bebaut. Allerdings konnte der Anwohner nicht sagen, ab wann überhaupt Schweickhardt der Besitzer war. - Eine andere Möglichkeit wäre, wie er meinte, dass das Häuschen etwas mit dem direkt gegenüberliegenden heutigen Leibnizhaus zu tun hatte, das würde also heißen vor dem Krieg mit der Verbindung Arminia. Es wäre daher auch denkbar, dass die Arminia - ab 1926 Eigentümer der vormaligen Rosenberg-Villa Nr. 23 (Leibnizhaus) - diese Parzelle von Schweickhardt pachtete und darauf das Häuschen baute. Auch nicht auszuschließen ist, dass erst die SS-Standarte Württemberg-Süd, die in den frühen 1940er Jahren in dieser Villa residierte, das Häuschen erbaute (vgl. Erhaltungssatzung S. 27). Hier ist Weiteres zu klären. --HubertQ (Diskussion) 03:36, 22. Jun. 2020 (CEST)


Eine Feldpostkarte mit dem Gedicht: zvab.com

Das Gedicht kommt auch in der deutsch-amerikanischen "Indiana Tribüne" von 1895 vor: Hoosier State Chronicles, newspapers.library.in.gov/


--HubertQ (Diskussion) 00:50, 22. Jun. 2020 (CEST)