Bühl

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Wappen Bühl.png
Bühl
Stadtteil von: Tübingen
Landkreis: Tübingen
Koordinaten: 48° 29′ 0″ N, 8° 59′ 49″ E
Höhe: 336 m ü. NN
Fläche: 6,41 km²
Einwohner: 2.194
Stand: 30. Juni 2010
Postleitzahl: 72072
Vorwahl: 07472
Eingemeindung: 1. Juli 1971[1]
Gemeindeschlüssel:
Ortsteilgliederung:
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bühler Rathausplatz 1
72072 Tübingen-Bühl
Webpräsenz:
Ortsvorsteher: Gerhard Neth


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Luftbild vom Zentrum von Bühl mit Schloss und Kirche - Oktober 2022
Blick auf Bühl mit Kirche St. Pankratius und der Pagode - hinten die Wurmlinger Kapelle
Neubaugebiet im Westen von Bühl im Oktober 2022

Der Tübinger Ortsteil Bühl liegt im Neckartal gegenüber der Wurmlinger Kapelle, ungefähr 6 km südwestlich von Tübingen. In der Neckartal-Ortsreihe nördlich des Rammert liegt es zwischen Kilchberg und Kiebingen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name "Bühl" ist vermutlich auf den südwestlich des Dorfes gelegenen "Bühlrain" zurückzuführen, auf dem Ende des 19. Jahrhunderts ein Reihengräberfeld entdeckt wurde. Um 1100 wurde die Siedlung dann erstmals schriftlich als "Buhile" erwähnt. Seit dieser Zeit ist auch ein Ortsadel "von Bühl" bekannt. In der Folgezeit traten dann die Grafen von Hohenberg aus dem nahegelegenen Rottenburg als Lehensherren von Bühl auf. Ab 1292 war Bühl als Lehen an Amman von Rottenburg vergeben, die es bis 1502 innehatten. Dann wurde es aufgeteilt. Die Herren von Ehingen zu Kilchberg und die Herren vom Stain waren die Besitzer. David vom Stain baute ab 1550 das Bühler Schloss und führte in seiner Ortshälfte die Reformation ein. Durch Georg II. von Ehingen wurde 1559 auch die andere Hälfte evangelisch. Die Oberhoheit über Bühl oblag bei Österreich. Auf Druck des Kaisers wurde 1609 ganz Bühl wieder katholisch.
Später wurde das Lehen mehrmals eingezogen und wieder verpfändet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 kamen Jesuiten in den Ort und gründeten eine Lateinschule, die 1668 zum Gymnasium ausgebaut wurde. Von 1744 bis zur Aufhebung des Ordens 1773 waren sie mit Bühl förmlich belehnt und somit Ortsherren. 1805 kam Bühl an Württemberg und wurde dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Bei dessen Auflösung 1938 kam Bühl zum Landkreis Tübingen. Zum 1. Juli 1971 wurde Bühl nach Tübingen als Stadtteil eingegliedert und verlor damit die Selbstständigkeit.

Das Bühler Wappen, zwei schräggekreuzte silberne Hellebarden auf blauem Grund, ist auf den alten Ortsadel von Bühl zurückzuführen.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturschutzgebiet Oberes Steinach
Alte Mühle in Tübingen-Bühl auf einer alten Postkarte der Gebr. Metz
  • Im historischen Ortskern befindet sich das Bühler Schloss, ein imposanter Renaissance-Bau von 1552. Weiter zu nennen sind die katholische Pfarrkirche St. Pankratius, die buddhistische Vien Quang Pagode, zwei Naturschutzgebiete und das private Bauernmuseum Hauser.
  • Wie auch Hirschau hat Bühl eine besondere Fasnets-Tradition und eine eigene Narrenzunft. Von dem alten "steinernen Brückle" in der Ortsmitte wird alljährlich der traditionelle Narrensprung in den Bühlertalbach absolviert.
  • Der "Schloßsaal" ist ein Veranstaltungsraum mit Gastronomie, der ursprünglich ans Schloss angebaut war. Er wurde 1984 abgetragen und an der heutigen Stelle in der Knollstraße wieder aufgebaut. 2000 kam ein neuer (Bar-)Anbau hinzu.
  • Im Ort mündet der Traubbach in den Bühlertalbach. Das große Naturschutzgebiet Bühler Tal und Unterer Bürg ragt weit in den Rammert hinein. Im Nordwesten beim Baggersee liegt das Naturschutzgebiet "Oberes Steinach" und im Nordosten das Gewerbegebiet Bonlanden. Die seit 2016 im Bau befindliche B 28 neu wurde 2020 im Abschnitt Tübingen-Bühl fertig und erhielt eine Anschlusstelle Bühl-Bonlanden.
  • Seit den 1970er Jahren gab es Pläne, im Bühler Tal einen großen Stausee zu bauen, um dem Neckar in Trockenzeiten zusätzliches Wasser zuleiten zu können. Dagegen gab es von Anfang an Widerstand in der Bevölkerung. Als 1989 die Pläne wieder auftauchten, organisierte eine Bürgerinitiative u.a. eine große Gegendemonstration. Der Plan eines Staubeckens wurde aufgegeben und das Bühler Tal zum Naturschutzgebiet erklärt.

Gastronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bühl - Gesichter, Geschichten, Geschichte - 1135 bis 1996, Tübingen: Hepper Verlag, 1996 (56 S.)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]