Anlagensee

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Anlagensee
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Der Anlagensee im Herbst
Wasserfontäne im See (2023)

Der Anlagensee ist ein künstlich angelegtes Gewässer, das durch den Mühlbach gespeist wird und dessen östlich gelegener Abfluss mit dem Neckar verbunden ist.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See liegt unmittelbar nordwestlich von Europaplatz und Hauptbahnhof. Im Norden wird er durch die Uhlandstraße begrenzt. Er liegt in einer Parkanlage, die sich ursprünglich von der Karlstraße im Osten über die Kastanienallee bis zum Wildermuth-Gymnasium an der Derendinger Allee im Westen erstreckte. Der Park ist in den letzten 100 Jahren durch benötigten Baugrund (AOK und Gesundheitsamt) und besonders den Bau des Omnibusbahnhofs am Europaplatz im östlichen Bereich deutlich verkleinert worden.

Um den Grünflächen wieder mehr Raum zu geben, wird bei einer umfangreichen Neugestaltung des Parks ca. 2021-24 der See vor allem im Westen um ein Drittel verkleinert, siehe auch Park am Anlagensee # Umgestaltung. An der Südostecke des Sees wurde Ende Juli 2023 das neue Café am See eröffnet. Gleichzeitig wurde im Ostteil des Anlagensees eine Wasserfontäne in Gang gesetzt, die später zeitweise auch wechselnde Wasserspiele bieten soll. Eine Fontäne im See hatte es schon einmal bis in die 1970er Jahre gegeben.[1]

Im Verlauf der Uhlandstraße und somit in See-Nähe befinden sich folgende Gymnasien: Uhland-Gymnasium, Kepler-Gymnasium und Wildermuth-Gymnasium.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See wurde von 1906 bis 1908 ausgebaggert [2], um die Parkanlage als '"Eintrittstor" in die Stadt vom Bahnhof aus zu bereichern. Außerdem sollte eine spätere Bebauung verhindert werden.[3]

Ansichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anlagensee zusammen mit dem Anlagenpark ist als eine der zentralen Grünflächen immer wieder beliebtes Fotomotiv.


Anlagensee-panorama-3.jpg
Panorama des Anlagensees in Tübingen

Schwäne am Anlagensee in Tübingen
Bei der Ausbaggerung um 1908
Eislaufen auf dem zugefrorenen See im Januar 2017
Der See aus der Luft, oben: Süd (2018)
Beim Anlagensee wird das Wasser abgelassen


Tiere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gewässer wird durch den Tübinger Fischereiverein mit Brut besetzt. Die Verschlechterung der Wasserqualität wurde immer wieder durch den hohen Besatz von Wasservögeln, insbesondere von Schwänen begründet, die in den Wintermonaten gefüttert wurden. Im Herbst 2003 gipfelte dies im sogenannten "Schwänekrieg", bei dem die Stadtverwaltung auf Geheiß der damaligen Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer ca. 80 Tiere nach dem Ablassen des Sees einfing und zur Überwinterung in einen Schafstall beim Österberg verbrachte. Tierschützer versuchten, versehentlich gelandete Tiere aus dem verschlammten See zu bergen. Monatelang war das Thema Dauerbrenner im Leserbriefteil der lokalen Presse. [4] (Siehe Weblinks)


Wintern des Sees[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In manchen Wintern - normalerweise alle 5 Jahre - wird das Wasser des Anlagensees abgelassen. Hierzu wird der Wasserpegel zunächst auf einen sehr niedrigen Wert abgesenkt, anschließend die Fische vom Kreisfischereiverein gefischt [5] und in anderen Gewässern ausgesetzt, vor allem in Neckar und die Hirschauer Baggerseen. Anschließend wird das restliche Wasser abgelassen.

Grund für das Ablassen des Wassers ist, dass so der Boden die Möglichkeit zum Sauerstoffkontakt bekommt, zerfällt und die Schlammschicht dadurch erheblich verringert wird.[6]

Stimmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schüler-Autoren der TÜpedia zur aktuellen Situation am See: "In ihm leben viele Tiere. Doch auch noch Negatives: Viel Müll und Schmutz = alte Pizzakartons und Dosen, Bier und Sekt verschmutzen unseren schönen See. Immer weniger Karpfen können ihr Leben in dem See wie gewohnt weiterleben. Doch das hört jetzt leider immer noch nicht auf. Jeden Tag wird der Müll immer mehr. Doch vor allem an Festivals oder Konzerten steigt der Müllhaufen." (Siehe auch Weblinks)


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schwäbisches Tagblatt am 12.07.2023: Der Anlagensee hat wieder ein Wasserspiel
  2. "... und grüßen Sie mir die Welt! (Tübingen - eine Universitätsstadt auf alten Postkarten", Universitätsstadt Tübingen - Kulturamt - Stadtmuseum, ISBN 978-3-910090-78-1, 2007, S.218
  3. "Das Tübinger Stadtbild im Wandel", Stadt Tübingen • Kulturamt (1994), S.119f, ISBN: 3-910090-11-7
  4. http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/eckpunkt/ep1020032227.rtf Radio Feature SWR2 Tübingen
  5. https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Ein-Knochenjob-521092.html
  6. https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Der-Kreisfischereiverein-holte-alle-Fische-aus-dem-Tuebinger-Anlagensee-391832.html


Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]